Der chinesische Smartphone Hersteller Xiaomi möchte bald expandieren. Nachdem Huawei in den Kampf gegen Samsung und Apple getreten ist, möchte wohl jetzt auch Xiaomi folgen. Laut einem Interview mit Bloomberg plane das Unternehmen einen zeitnahen Start. Allerdings seien noch viele Schritte nötig, bis der Verkauf auch in Amerika beginnen kann. Einen genauen Zeitplan gibt es scheinbar noch nicht.
In einem Interview mit Bloomberg verrät Hugo Barra, dass Xiaomi „in naher Zukunft“ eine Expansion in die USA plane. Hugo Barra war eine als Vizepräsident bei Google tätig, eher er – ebenfalls als Vizepräsident – bei Xiaomi angeheuert wurde. Der Vizepräsident spricht davon, wie wichtig der amerikanische Smartphonemarkt für den Hersteller sei. Wie in Indien möchte Xiaomi auch in Amerika auf Marketing über soziale Netzwerke setzen. Dadurch ließen sich junge Leute erreichen, welche auf neue Techniktrends aus sind.
„<<The U.S. is a market that we definitely have in our sights,>> Barra said on Bloomberg Television. <<We will lead with social media, with the channels that allow us to get in touch with the young generation that are enthusiastic about new technology. We are definitely going there.>>“ (Quelle: Bloomberg)
Bereits im Juni hat der chinesische Hersteller ungefähr 1.500 Patente von Microsoft gekauft, was als ein erster Schritt angesehen werden kann. Vermutlich möchte der Entwickler Patentklagen von der Konkurrenz vorbeugen. Laut Barra gebe es noch keinen Zeitplan für die Expansion des größten Unternehmens Chinas, welches nicht an der Börse mitmischt. Allerdings sei der Konzern aktuell noch nicht in der Lage, seine Smartphones auch in den USA anzubieten. Zwar liefert Xiaomi bereits viele Zubehörprodukte nach Amerika aus, für Smartphones ist es jedoch scheinbar noch ein bisschen zu früh. Die Expansion würde die Nachfrage steigen lassen, was der Chinese nicht stemmen könnte. Das würde nur zu Lieferengpässen führen, womit vor allem die neuen Kunden verschont werden sollen. Außerdem sei der Verkaufsstart in Amerika nur einer von vielen Schritten. Schließlich müsse auch eine gut funktionierende Support-Plattform für die amerikanische Kunden aufgebaut werden.
Sollte Xiaomi mit seinen Smartphones tatsächlich auch nach Amerika ziehen, müsste der jetzige Fokus sicherlich verlegt werden. Derzeit ist der japanische Markt nämlich der Umsatzbringer für den Konzern. Mit knapp 15.000 verkaufen Einheiten im letzten Quartal befindet sich der Hersteller zwar unter den Top 5, im Vergleich zum Vorjahresquartal hat sich die Lage allerdings verschlechtert. Außerdem werden in Amerika die meisten Smartphones noch immer über die Provider gekauft, wo vor allem Samsung und Apple dominieren. Das alleinige Marketing über das Internet reicht sicherlich nicht aus, um erfolgreich zu werden. Hier müsste Xiaomi weitere Provider für eine Partnerschaft gewinnen. Obwohl Hugo Barra von einer zeitnahen Expansion spricht, ist der Verkauf in Amerika zumindest in diesem Jahr nicht mehr zu erwarten.