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Volksverschlüsselung: Software von Telekom und Fraunhofer soll E-Mail Verkehr sicherer gestalten

Das Fraunhofer-Institut SIT startet mit der Telekom ein neues kostenloses Angebot unter dem Namen Volksverschlüsselung. Mit einer benutzerfreundlichen Software sollen auch Laien künftig schnell und einfach E-Mails verschlüsseln können. Bislang gestaltet sich die Registrierung noch etwas umständlich. Außerdem sollen weitere Betriebssysteme folgen, sodass vielleicht bald ganz Deutschland E-Mails verschlüsseln kann.

Das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT) startet gemeinsam mit der Telekom Volksverschlüsselung. Während das Fraunhofer-Institut für die Software verantwortlich ist, bietet der Provider die benötigte Infrastruktur in Hochsicherheitsrechenzentren. Die kostenlose Software ist derzeit nur für Windows-Nutzer verfügbar und führt alle wichtigen Konfigurationen für einen sicheren E-Mail Verkehr durch. Das Tool, wessen Quelltext übrigens einsehbar ist, erstellt einen kryptographischen Schlüssel auf dem Computer und konfiguriert die entsprechenden E-Mail Programme mit einer Ende-zu-Ende Verschlüsselung. Das wars auch schon. Der Nutzer kann weiterhin wie gewohnt mit seinem E-Mail Programm arbeiten und versendet künftig sichere E-Mails. Der Schlüssel verbleibt übrigens dauerhaft auf dem Computer und wird niemals an den Anbieter weitergegeben.

 

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„Verschlüsselung ist die Grundlage einer selbstbestimmten digitalen Kommunikation. Wir unterstützen die Volksverschlüsselung als einen wichtigen Baustein dieser Selbstbestimmung und werden damit unserer digitalen Verantwortung gerecht“, sagte Thomas Kremer, Datenschutzvorstand der Telekom, in Berlin. „Kopf in den Sand stecken und denken ,Meine Mails interessieren doch eh niemanden‘ macht Nutzer zum Spielball. Wir wollen dagegen den digital mündigen Bürger“, betonte er weiter. (Quelle: Telekom)

Zwar ist das Einrichten der Verschlüsselung über Volksverschlüsselung einfach, dafür stellt die Registrierung derzeit eine der größten Hürden dar. Um sich für Volksverschlüsselung anmelden zu können, muss der Nutzer sich im Kundencenter der Telekom anmelden und sich darüber authentifizieren. Wer kein Telekom-Konto verfügt kann sich alternativ mit dem elektrischen Personalausweis verifizieren lassen. Problem: nur wenige besitzen ein entsprechendes Kartenlesegerät. Deshalb wollen Fraunhofer und Telekom die Registrierung einfacher gestalten. Bald soll es möglich sein, sich in einem Telekom Shop für Volksverschlüsselung anzumelden.

 

Damit nicht nur Windows-Nutzer ihre E-Mails simpel verschlüsseln können, ist ein stetiger Ausbau geplant. Unter anderem stehen die Betriebssysteme macOS, iOS, Linux und Android auf der ToDo-Liste. Unter Windows werden übrigens alle S/MIME fähigen Programme unterstützt – Thunderbird und Outlook inklusive. Volksverschlüsselung soll sogar bei Webmailern ankommen. Allerdings müssen hierfür die entsprechenden Anbieter mit dem Fraunhofer-Institut SIT zusammenarbeiten. Darüber hinaus soll neben dem S/MIME Standard auch OpenPGP zeitnah folgen. Gerade weil die Einrichtung so leicht und auch für Laien machbar ist, hat Volksverschlüsselung Potential und könnte sich (schnell) durchsetzen. Ich bin jedenfalls gespannt, wie sich das Tool entwickelt.

„Mit der Volksverschlüsselung können Bürgerinnen und Bürger ihre digitale Souveränität verbessern und sich wirkungsvoll vor unerwünschter Massenüberwachung schützen.“ – Prof. Michael Waidner, Leiter des Fraunhofer SIT (Quelle: Telekom)

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Moritz Krauß

Moritz Krauß

Founder & Editor in Chief


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