Die Schwachstellen in Betriebssystemen reißen derzeit nicht ab. Die Sicherheitsfirma Trend Micro hat ein neues Problem von Android aufgedeckt. Laut dem Finder können manipulierte Videos das gesamte Gerät unbrauchbar machen. Google stuft die Priorität allerdings als gering ein.
Manipulierte Videos im MKV-Format können Android-Geräte zum Absturz bringen. Betroffen sind die Versionen ab 4.3 Jelly Bean bis hin zu der aktuellen Firmware 5.1.1 Lollipop. Dies hat das Unternehmen Trend Micro herausgefunden. Schuld an dem Debakel ist der Media Server des Betriebssystems. Dieser ist für alle Mediadateien zuständig. Wird die manipulierte Datei ausgeführt, sorgt dies für einen Speicherüberlauf. Folge: das Smartphone beziehungsweise Tablet hängt sich auf. Lediglich ein Neustart kann Abhilfe verschaffen – zumindest teilweise.
Hacker können diese Lücke unter anderem mit Websites sowie Apps ausnützen. In diesen beiden Varianten wird das Video nämlich automatisch geöffnet. Trend Micro teilt mit: wird die Sicherheitslücke mittels einer App ausgenutzt, kann dies das Gerät komplett lahmlegen. Die Applikation kann so programmiert werden, dass diese bei einem Neustart automatisch ausgeführt wird. Dies wiederum sorgt für das sofortige Aufhängen der Google-Firmware. Hacker könnten somit ihre Opfer erpressen.
Trend Micro ist die Schwachstelle bereits seit dem 15. Mai bekannt und teilte diese sofort an Google mit. Innerhalb von fünf Tagen reagierte der Softwareentwickler. Das Problem: die Sicherheitslücke wurde mit geringer Priorität eingestuft. Deshalb wurde das Problem bisher nicht behoben.
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