Verbraucherzentrale kritisiert neuen Amazon Dash Button
Schon längere Zeit gibt es in Amerika den Amazon Dash Button, welcher die Bestellung von sämtlichen Produkten im Haushalt erleichtern soll. Der Bestellbutton ist seit vergangener Woche auch in Deutschland erhältlich und wird bereits von der Verbraucherzentrale NRW kritisiert. In erster Linie habe der Kunde keinen Einfluss auf den Preis, auch rechtliche Fragen sind nicht geklärt.
Ursprünglich wurde der Amazon Dash Button für einen Aprilscherz gehalten, jetzt ist der kleine Bestellknopf auch in Deutschland erhältlich. TechnikSurfer hat berichtet. Mit nur einem Knopfdruck kann der Kunde Verbrauchsgegenstände wie beispielsweise Toilettenpapier oder Waschmittel – und das binnen weniger Sekunden ohne eine Bestätigung direkt bei dem Onlinehändler. Genau deshalb warnt nun die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfahlen vor dem neuen Button.
Die Verbraucherzentrale NRW sieht das größte Problem darin, dass der Kunde bei der Bestellung nicht weiß, wie viel das Produkt kostet. Seit der Einrichtung beziehungsweise der letzten Bestellung über den Amazon Dash Button hätte sich der Preis ändern können, was der Kunde allerdings erst bei der Abbuchung über sein Konto feststellen kann. Außerdem lässt eine Bestellung über den Dash Button keinerlei Preisvergleich zu. Die Konkurrenz könnte dasselbe Produkt beispielsweise billiger anbieten. Zudem fehlt auf dem Button der gesetzlich vorgeschriebene Text „Zahlungspflichtig bestellen“. Deshalb könnte der Bestellknopf sogar rechtswidrig sein, da sämtliche gesetzliche Vorgaben nicht geklärt seien.
„Einen Dash Button, der zum Beispiel an eine Waschmaschine geklebt ist, kann im Haushalt auch ein Kind oder ein Gast drücken. Wer steht dann für den Kauf gerade?“ (Quelle: Verbraucherzentrale NRW)
Weiterer Kritikpunkt: der Bestellbutton ist an eine Marke gebunden, weshalb der Kunde wegen dem Komfort oftmals andere Anbieter links liegen lässt. Zudem kostet die Bestellung von dem Amazon Dash Button einmalig knapp fünf Euro. Diese Gebühr wird bei der ersten Bestellung über den Knopf verrechnet, was laut der Verbraucherzentrale NRW Druck auf den Kunden ausüben würde. Darüber hinaus kann Amazon mit der neuen Technik sämtliche Kaufdaten sammeln – beispielsweise in welchem Zyklus das Produkt bestellt wird, in welcher Größe, … Dadurch könnten sich schnell dynamische Preise generieren lassen, weshalb das Produkt letztlich nicht mehr zu einem Festpreis gekauft werden könne.
Darüberhinaus werden die vom Dash Button unterstützen Marken immer mächtiger, während andere Anbieter weniger Absatz machen. Während die Preise bei der Konkurrenz sinken, steigt der Preis von dem über den Bestellknopf gekauften Produkt möglicherweise nur noch an. Zudem bietet Amazon die Möglichkeit an, das W-LAN Passwort auf dem eigenen Server zu speichern. Dies ermöglicht zwar eine leichtere Einrichtung von neuen Amazon Dash Buttons, allerdings handelt es sich hierbei um ein gewaltiges Sicherheitsrisiko. Die Verbraucherzentrale NRW warnt in diesem Zusammenhang, dass Passwörter niemals an Dritte weitergegeben werden sollten – auch nicht an Amazon.
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