Unter der Lupe: Neato Botvac D3 Connected – der vernetzte Laser-Putzprofi
Amazon Echo ist aktuell der Hit auf dem Smart Home Markt, fast das ganze Haus kann mittlerweile von der intelligenten Sprachassistentin gesteuert werden. Doch wer von uns hat sich nicht schon einmal gewünscht, dass Alexa auch mal die Wohnung putzt? Dieser Wunsch scheint nun mit den Saugrobotern von Neato aufzugehen. Diese arbeiten am Liebsten in einer komplett leeren Wohnung oder zumindest ohne herumliegende Gegenstände. Denn die meisten Robot arbeiten nach dem bewährten “nach vorne bis zum Anschlag” Prinzip. Dabei wird gerne der ein oder andere leichte Gegenstand mal verschoben oder umgeworfen – nicht gerade eine echte Hilfe im Haushalt.
Um dieses Problem zu umgehen, bietet die Firma Neato mit ihrer Botvac Serie mehrere Roboter, welche mit einer verbesserten Navigation ausgestattet wurde.
Wir hatten den Neato Botvac D3 Connected für fünf Wochen bei uns im Test und konnten so sehen, wie sich dieser im Alltag bewährt. Der Roboter wurde uns freundlicherweise von Neato zur Verfügung gestellt.
Verpackung
Der Kleine erreichte uns gut verpackt in einem großen Karton. Schon bei der Übergabe durch den Postboten wird klar: so klein ist der Neato Botvac D3 gar nicht. Vor allem beim Öffnen verstärkt sich dieses Gefühl. Zudem sticht die Form des Neato Botvac D3 hervor: Während die meisten Hersteller derzeit auf eine komplett runde Form setzen, kam wohl Neato als einer der wenigen auf die durchaus intelligente Idee, dass die meisten Wohnungen nur wenige runde Ecken besitzen. Vor allem bei der Eckenreinigung bietet so die D-Form des Staubsaugroboters seine Vorteile.
Außerdem noch dabei: die Ladestation. Diese soll nach Anleitung mit einem Meter Abstand in jede Richtung an einer Wand aufgestellt werden. Das erscheint zunächst recht simpel, doch leider wurde hier wohl massiv am Stromkabel gespart. Dieses ist nur dann ausreichend, wenn sich die Steckdose quasi direkt hinter der Ladestation befindet. Gerade in älteren Wohnungen mit wenigen Steckdosen ist hier ein unschönes Verlängerungskabel Pflicht.
Einrichtung
Die Einrichtung des Neato Botvac D3 gestaltet sich ansonsten relativ simpel, wenn schon etwas Erfahrung mit der Einrichtung von Smart Home Geräten vorhanden ist. Zunächst soll die Neato App heruntergeladen werden, welche für Android und iOS verfügbar ist. Wer keines dieser Geräte besitzt, sollte sich den Kauf allerdings gut überlegen. Innerhalb der App wird anschließend die Installation Schritt für Schritt erklärt. Nachdem sich der Nutzer mit einem W-LAN des Roboters verbunden hat, können die Zugangsdaten zum drahtlosen Netzwerk übergeben werden.
Dabei mussten wir feststellen, dass der Neato Botvac D3 nur 2,4 GHz W-LAN verwenden kann. Gerade in Wohnungen dürfte aber 5 GHz immer stärker vertreten sein, zum Glück kann unser Router beide Signale ausstrahlen. Auch sollte auf der gesamten Reinigungs- beziehungsweise Wohnungsfläche eine W-LAN Abdeckung gegeben sein – denn der Kleine mag Funklöcher leider überhaupt nicht. Sobald das aber erledigt ist, ist die Einrichtung abgeschlossen. Bei Bedarf wird noch ein Firmware Update ausgeführt und dann kann es auch schon losgehen, falls der Ladezustand wie bei uns auch schon voll ist. Die erste Reinigung kann dann entweder über die App, einen Knopf oder auch über Amazon Alexa gestartet werden, dazu später mehr.
Erste Reinigung
Der erste Durchgang des Neato Botvac D3 wird immer etwas länger dauern, da dieser hauptsächlich zur Kartographierung des neuen Heims dient. Neato geht dabei in der Art vor, dass er zunächst alle Seitenwände einmal entlangfährt, bis er wieder an seiner Ladestation ankommt. Danach beginnt er die Wohnung in ca zwei auf zwei Meter messende Gebiete einzuteilen. Diese werden nacheinander gereinigt, dabei erkennt er jedoch auch einen Türsturz. Die Reihenfolge der Gebiete ist dabei ebensowenig beeinflussbar wie alle anderen Reinigungsparameter. Dies klappte in unserem Test relativ gut, nur die Kollisionen wie von anderen Staubsaugerrobotern her bekannt blieben nicht wirklich aus. Erst im zweiten Durchlauf schien es so, dass der Laser, welcher in einem Art Häuschen auf dem Roboter sitzt und die kollisionsfreie Navigation garantieren soll, wirklich benutzt wurde.
Selbst transparente Plastikflaschen wurden von dem Roboter erkannt und ohne Berührung umfahren. Das beeindruckte uns im Test. Jedoch sollte das dazu führen nicht alles mögliche vom Boden zu entfernen, denn je öfter der Roboter etwas ausweichen muss, desto schlechter ist auch seine Reinigungsleistung. Das liegt jedoch in der Natur der Sache und kann dem Neato Botvac D3 nicht direkt angekreidet werden.
Reinigung
Eine der wichtigsten Fragen bei einem Staubsauger, egal ob Roboter oder nicht, dürfte noch immer die Fähigkeit sein, Staub aufzunehmen. Der Neato Botvac D3 macht dabei seiner Klasse alle Ehre und nimmt fast alles mit, das sich über die Woche in der Wohnung so ansammelt. Dabei verwendet der Saugroboter wie fast alle anderen Roboter die bewährte Kombination aus Bürste und Sauger, wobei Neato hier eine Kombi-Bürste verbaut, welche dank Bürsten und Silikonlippen eine sehr gute Reinigungsleistung im Test bietet.
In unseren Versuchen nahm der Neato Botvac D3 so gut wie alles in sich auf, darunter Haare, groben Staub, Plastikreste, Sägespäne aber auch Papierschnipsel und Reiskörner. Glücklicherweise wickeln sich auch längere Haare nicht sofort in großer Zahl um die Bürste, so dass diese nur alle paar Wochen gereinigt werden muss.
Auch nach der einmonatigen Testzeit waren wir noch von der Reinigungsleistung überzeugt. Allerdings muss dabei auch klar sein, was im Bereich des Möglichen liegt und was nicht, naturgemäß reinigen die kleinen Helfer je besser desto leerer die eigene Wohnung ist.
Auch unseren speziellen Parcour aus mehreren aufgestellten Wasserflaschen und Paketen meisterte der Neato. Wir stellten die Hindernisse nach der ersten Reinigung auf und verwendeten nur durchsichtige Plastikflaschen, doch der Neato ließ sich auch davon nicht beeinflussen. Souverän umfuhr er im ersten Ansatz die Hindernisse und reinigte so gut es geht um alle herum. Immer wieder machten sich auch die Vorteile der D-Form im Vergleich zur normalen Kreisform bemerkbar. Gerade in die oft staubigen Ecken fährt der D3 ohne Probleme direkt hinein.
Wie jeder Staubsauger muss auch dieser hin und wieder entleert werden, dies ist je nach Verschmutzung der Wohnung alle 3 bis 4 Tage Benutzung notwendig. Leider ist das Ausleeren des Staubbehälters nicht wirklich ausgeklügelt. Der Staubfilter agiert dabei gleichzeitig als Deckel und wird quasi in den Behälter eingeclipst. Dadurch gestaltet sich das Entleeren leider nicht wirklich komfortabel. Beim Ausclipsen des Staubfilters passiert es schon mal, dass sich ein großer Teil des Inhalts unkontrolliert verteilt. Ein Klappmechanismus à la Dyson hätte hier Wunder gewirkt und wäre sicher auch nicht teurer geworden.
App
Wie schon der Name verrät ist der Neato Botvac D3 bestens vernetzt. Dazu gehört natürlich auch die passende App. Mittels dieser geschieht nicht nur die eingangs erwähnte Einrichtung, sondern auch die sonstige Steuerung des kleinen Helfers. So können hier bequem Zeitpläne für die Reinigung erstellt werden, die Wartungs-Timer verstellt oder eine manuelle Reinigung ausgelöst werden. Etwas versteckt findet sich hier auch die Möglichkeit den Extracare-Modus zu aktivieren: Danach fährt der Neato so vorsichtig wie möglich durch die Wohnung und stoppt frühzeitig. Dabei sollte aber auch immer bedacht werden, dass so die Reinigungsleistung sinkt.
Weiterhin kann so auch die Firmware des Roboters aktualisiert oder die Abnutzung des Akkus überprüft werden, so dass dieser rechtzeitig ausgetauscht werden kann. Erwartungsgemäß existiert natürlich auch eine direkte Verlinkung in den Neato Zubehör Shop um passende Ersatzbürsten und Filter zu kaufen. Selbstverständlich kann die App auch mehrere Roboter verwalten. Sollte es mal nötig sein, nur einen Teil der Wohnung zu reinigen, kann mit der App auch ein spezieller Modus aktiviert werden in dem nur ein kleiner Bereich gereinigt wird, ohne dass der eigentliche Reinigungszyklus verändert wird.
Schönes Detail: hat der Roboter seine Reinigung beendet, bekommt der Nutzer eine Push-Nachricht mit dem Namen des Roboters. Leider funktioniert dies derzeit nur wenn die Reinigung komplett absolviert wurde, nicht etwa wenn der Staubbehälter oder Filter geleert werden muss. Das sorgt beim ersten Mal zu großer Verwunderung und könnte leicht behoben werden.
Leider kam es innerhalb des Testmonats auch mehrmals zu einer Verbindungsstörung zwischen Roboter und App/Neato Server. Wir konnten leider nicht feststellen was dazu führt, dass der Roboter seine Verbindung verliert. Lediglich ein Neustart des D3 kann die Verbindung wieder herstellen. Das ist insofern ärgerlich, dass so aus der Ferne keinerlei Kontrolle mehr über den Roboter besteht und so im Fall der Fälle der automatische Zeitplan nicht unterbrochen werden kann.
Smart Home
Selbstverständlich ist auch, dass eine App schon lange nicht mehr genug für den namen Connected ist. Deshalb bietet Neato die passenden Skills und Integrationen für Amazon Echo, Google Home und Facebook ChatBot. Wir haben in unserem Test hauptsächlich den Echo verwendet. Die Verbindung geht dabei schnell und simpel von Statten. Skill in der App aktivieren, mit den Neato Kontodaten einloggen und schon steht die Verbindung.
Lediglich der Befehl zur Aktivierung des Roboters erscheint ein wenig krude, das mag aber auch an den noch eingeschränkten Entwickleroptionen seitens Amazon liegen. Letztlich braucht der Nutzer nur noch sagen “Alexa, frage Neato die Reinigung zu starten” und schon legt der Kleine los. Leider konnten wir nicht testen oder herausfinden, wie es sich verhält, wenn mehrere Roboter mit demselben Konto verbunden sind. Es wäre doch sehr nervig, wenn dann gleich alle loslegen. Ansonsten kann Alexa die Reinigung auch wieder stoppen oder den aktuellen Batterie- und Schmutz Behälterfüllstand abfragen.
Fazit
Der Neato Botvac D3 leistet sich in unserem Test keine größeren Schwächen und überzeugt gerade in seiner Anbindungsvielfalt. Diese Konnektivität gepaart mit der guten Reinigungsleistung, sowie der innovativen D-Form haben es uns doch angetan. Lediglich die teilweise auftretenden Verbindungsprobleme können doch nerven, wenn etwa kurzfristig der Reinigungsplan verändert werden soll. In wieweit die Navigation durch Laserunterstüzung besser als die der Konkurrenz ist können wir nicht abschließend sagen, doch für unsere Ansprüche war die Hindernissumfahrung ausreichend. Wer derzeit also auf der Suche nach einem guten Robostaubsauger mit einer sehr guten Anbindung ist, der kann hier nicht viel falsch machen.
- Lehnen Sie sich entspannt zurück, während Ihr Roboter Staubsauger die Arbeit verrichtet - Gründlich, selbstständig & leise dank seiner revolutionären Technik
- Der navigierende Robotersauger entfernt nicht nur Staub & Allergene, sondern auch Hundehaare effizient - Anders als bei runden Geräten werden durch das Design in D-Form sogar Ecken gründlich gereinigt
- Dank Laser Navigation saugt der Neato gründlicher & methodischer als gewöhnliche automatische Staubsauger. Die gereinigte Fläche können Sie danach in der Smartphone App auf der Reinigungskarte sehen
- Das freut Allergiker & Familien mit kleinen Kindern: Die effektive Kombi-Bürste & der leistungsstarke Standard-Filter garantieren die gründliche Reinigung aller Bodenarten
- Vollkommen selbstständig kehrt der Reinigungsroboter zur Basis zurück & saugt weiter, sobald er vollständig geladen ist - auch dann, wenn niemand zuhause ist
Letzte Aktualisierung am 20.03.2020, es gilt nur der aktuelle Preis, welcher direkt bei Amazon angezeigt wird. Alle Preise ohne Gewähr und ohne Versandkosten. Bilder von der Amazon Product Advertising API. Alle Links sind Affilate Links
Zusammenfassung
Der Botvac D3 Connected von Neato überzeugt uns auf ganzer Linie. Der perfekte Gehilfe für das Smart Home von heute. Nur leider gibt es immer wieder Verbindungsprobleme mit dem "Herzstück" des Robos.
4.19
Schön, dass du da bist. Wir würden uns sehr freuen, wenn du uns als TechnikSurfer Leser deinen Freunden weiterempfehlen und uns auf den sozialen Netzwerken folgen würdest, damit du nichts mehr verpasst. Es lohnt sich - garantiert!
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