Es ist keine Neuheit, dass der Smartphone-Markt extrem schnelllebig ist. Spätestens ein Jahr nachdem ein Smartphone Modell vorgestellt wurde, gibt es wieder eine neue Generation. Bei Apple ist es bereits Tradition, dass es im September eine neue iPhone Version gibt, auch Samsung stellt jährlich auf dem Mobile World Congress sein jüngstes Flaggschiff vor. Manche Hersteller setzen sogar auf das noch schnellere Aus eines Lebenszyklus. Doch viele Deutsche wollen eigentlich viel langlebigere Geräte.
Über die Hälfte der Deutschen wollen einen langlebigeren Smartphone-Markt. Das geht aus einer Umfrage von Ipsos Mori heraus, welche Greenpeace in Auftrag gegeben hat. Ipsos Mori hat in insgesamt sechs Ländern je 1.000 Menschen befragt. Umfrageländer waren Deutschland, Mexiko, USA, Südkorea, Russland und China. Ganze 69 Prozent der Deutschen fordern, dass sich Hersteller mit neuen Modellen mehr Zeit lassen sollen. Die Modelle sind viel zu kurzlebig, da diese spätestens nach einem Jahr wieder veraltet sind. Sobald ein neues Gerät präsentiert wurde, ist es wenige Monate später schon wieder überholt. Nicht nur die Deutschen fühlen sich von der Schnelllebigkeit unter Druck gesetzt. 55 Prozent geben an, ihr altes Smartphone ersetzt zu haben, obwohl dieses noch voll funktionstüchtig war. Der einzige Grund für das neue Gerät: die Menschen wollen up-to-date sein und nicht auf veraltete Technik setzen, welche meist nicht älter als zwei Jahre ist.
Nur elf Prozent der Deutschen haben ihr kaputtes Smartphone schon einmal reparieren lassen oder selbst repariert. Auch bei den Weiterverkäufen steht Deutschland hinten an: nur neun Prozent haben ihr altes Smartphone verkauft oder recycelt. Dabei würde die Wiederverwertung der Umwelt helfen. Allein in 2014 sind etwa 42 Millionen Tonnen Elektroschrott angefallen. Obwohl die Deutschen ihr Smartphone oftmals aus Zugzwang ersetzen wissen sie, wie schlecht das für die Umwelt ist. Immerhin mehr als die Hälfte fände es nämlich gut, wenn Hersteller weniger Smartphone Modelle auf den Markt bringen oder die Geräte wenigstens recyclebar machen würden.
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