In letzter Zeit fallen immer mehr iPhone 6 aus – auch das Plus Modell ist betroffen. Scheinbar liegen die Probleme an einem Produktionsfehler, weshalb theoretisch alle verkauften Geräte betroffen sind. In Amerika haben Nutzer jetzt eine Sammelklage gegen Apple eingereicht. Touch Disease nimmt eine neue Dimension ein – nach Bendgate und sämtlichen anderen Kinderkrankheiten.
Apple hat es in den letzten Wochen wirklich nicht leicht. Erst musste Tim Cook verkünden, dass der Umsatz des iPhones erstmals seit vielen Jahren gesunken ist, dann wurde noch die schwerwiegendste Sicherheitslücke in einem Betriebssystem publik – ausgerechnet in iOS. Jetzt sorgt die nächste Schlagzeile für Wirbel: Nutzer des iPhone 6 (Plus) haben in Kalifornien eine Sammelklage gegen Apple eingereicht. Das Display des iPhone 6 (Plus) leide nämlich an einem Produktionsfehler und fällt plötzlich aus. Zunähst erscheint ein grauer Balken am oberen Bildschirmrand, dann fängt der Inhalt an zu flackern. Im letzten Stadium reagiert das Display nicht mehr auf Touch-Eingaben und ist quasi unbrauchbar.
Apple weist sämtliche Beschwerden der Nutzer zurück und verweigert sogar die Reparatur. In den hauseigenen Foren werden zudem alle Einträge gelöscht und Nutzer gesperrt, die über das Phänomen berichten. Die Kläger werfen Apple vor Gericht vor, gegen amerikanisches Verbraucherrecht zu verstoßen. Der Konzern würde die Käufer fahrlässig täuschen und betrügerisch handeln. Deshalb fordern die Kläger Schadensersatz. Eine Summe wurde bislang nicht genannt.
Die Website iFixit hat sich in der vergangenen Woche ausführlich mit Touch Disease beschäftigt und den Fehler als erste Internetseite veröffentlicht. Auch iFixit geht von einem Produktions- oder Designfehler aus. Die Tatsache, dass der Fehler bei der Nachfolgergeneration – dem iPhone 6s (Plus) – beseitigt wurde, deutet darauf hin, dass Apple von dem Fehler wusste und trotzdem nicht gehandelt hat. Noch immer ignoriert der Konzern sämtliche Beschwerden. Experten gehen sogar davon aus, dass alle gebauten Modelle des iPhone 6 (Plus) betroffen sein müssten. Diese Aussage sei in Betracht auf die Anzahl der bereits betroffenen Geräten gerechtfertigt. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis alle Geräte von dem Fehler betroffen sein werden.
Obwohl auch Mitarbeiter in Apple Stores die betroffenen Gerät zu Gesicht bekommen haben, wurde keine kostenlose Reparatur angeboten. Der Konzern verlangt für das Reparieren 300 US-Dollar aufwärts. Diverse Reparaturdienste sind entsetzt, die Kosten würden in keiner Relation mit dem tatsächlichen Aufwand stehen. Der Bildschirm könnte schnell repariert und selbst nicht einmal ausgetauscht werden. Um Touch Disease zu beheben müsse lediglich eine Lötstelle erneuert und mit einer Metallplatte verstärkt werden. Letzterer Schritt ist nur deshalb notwendig, dass sich die Lötstelle nicht nach wenigen Monaten wieder löst, so wie es jetzt der Fall ist. Bleibt zu hoffen, dass die Sammelklage Abhilfe schafft und betroffene Geräte bald kostenlos repariert werden.
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