Beim Recherchieren ist uns ein Smartphone ins Auge gefallen. Das Leagoo M8 Pro bietet für knapp 100 Euro eine mehr als gute Ausstattung und ein riesiges Display. Doch wie schlägt sich das Leagoo M8 Pro in der Realität? Wir haben uns das Smartphone bestellt und getestet.
Verarbeitung und Design
Beim ersten Auspacken des Leagoo M8 Pro erlebten wir gleich mehrere Überraschungen. Das Smartphone ist schwer. Der Metallrahmen und die Frontseite verleihen dem Gerät nicht nur ein hochwertiges Anlitz, sondern lassen auch das Gefühl entstehen, ein Produkt aus der Premiumklasse in der Hand zu halten. Dann die zweite Überraschung: Statt einem fest verbautem Akku findet sich eine wechselbare Batterie vor. Dies ist in der Tat positiv, dafür ist die Rückseite aus Plastik und nicht aus hochwertigem Aluminium. Dennoch bescheinigen wir dem Leagoo M8 Pro eine gute Verarbeitung, nur das hohe Gewicht macht sich schnell bemerkbar.
Antrieb
Als Basis für die Leistung gibt es ein eher weniger leistungsfähiges Duo. Als Prozessor dient eine MediaTek MT6737 CPU, welche definitiv der Einsteigerklasse zu zuordnen ist. Mit insgesamt vier Kernen und einer Geschwindigkeit von bis zu 1,3 GHz je Kern kann der Prozessor dennoch eine ausreichende Arbeitsgeschwindigkeit an den Tag legen. Zumindest fielen uns keine langen Hänger oder Wartezeiten auf. Dazu gesellen sich 2 GB Arbeitsspeicher und eine ARM Mali-T720 GPU.
Das Display ist 5,7 Zoll groß und bietet eine HD-Auflösung. Dies ist im Kontrast der Bildschirmgröße vergleichsweise mau. Dennoch ist die Auflösung im Alltag durchaus ausreichend und fällt nicht zu negativ auf. Dass Leagoo hier keine höhere Aufösung verbaut, hat durchaus einen legitimen Grund. So unterstützt die eingebaute CPU von MediaTek nur HD, für höhere Auflösungen ist sie nicht leistungsfähig genug. Das bedeutet, dass eine höhere Auflösung einen stärkeren Prozessor erfordert und das Leagoo M8 Pro damit verteuert hätte. Positiv: Um besser gegen Kratzer zu schützen, hat Leagoo Gorilla Glas verbaut.
Kameras nicht so leistungsfähig wie beworben
Die eingebauten Linsen des Leagoo M8 Pro sollen ein Hauptargument darstellen. Der Hersteller wirbt mit einer sogenannten DualKamera, die mit 13 Megapixel, bzw. 5 Megapixel auflösen soll. Was eine leistungsfähige DualKamera für gute Fotos machen kann, haben wir beim Testen des Honor 8 kennengelernt.
Jedoch waren die Ergebnisse des Leagoo M8 Pro enttäuschend. Zwar entstanden tagsüber einige ansehnliche Fotos, dennoch war beim Reinzoomen in die Fotos schnell sichtbar, dass die Qualität nicht so beeindruckend ist, wie vom Hersteller angepriesen. Fotos in der Nacht waren nur sehr beschränkt brauchbar.
Überhaupt hält die Kamera des Leagoo M8 Pro vieles nicht, was sie verspricht. Statt der beworbenen 13 Megapixel kursieren im Internet Angaben, dass die hohe Megapixel-Anzahl durch Interpolation zu Stande kommen und die Kamera nur 8 Megapixel aufweisen würde. Belegbar ist diese Behauptung nicht. Dennoch wird diese Behauptung von der Tatsache gestützt, dass, anders als beworben, keine FullHD-Videos, sondern nur HD-Videos aufgenommen werden können.
Überhaupt scheint es uns suspekt, dass ein Handy als Fotokünstler beworben wird und gleichzeitig ein sogenannter Pro-Modus fehlt, in welchem sich Belichtungszeit, Blende und ISO einstellen lassen.
Software teils innovativ, teils verwirrend
Als Betriebssystem kommt beim Leagoo M8 Pro eine Eigenkreation des Herstellers, das sogenannte Freeme OS zum Einsatz. Jenes weist, ähnlich wie EMUI von Huawei, eine stark veränderte Oberfläche von Android sowie einige Extrafunktionen auf. Beispielhaft dafür ist der Verzicht auf einen Launcher oder die Fähigkeit, Apps zu klonen. Die Oberfläche erweckte teilweise den Eindruck nicht fertig oder fehlerhaft übersetzt worden zu sein.
Im Alltag arbeitete die Oberfläche schnell und leistete sich keine Patzer. Nur bei vielen geöffneten Apps wurde das Leagoo M8 Pro ein wenig langsamer. Die Performance eines Oberklassemodells darf man freilich nicht erwarten. Dafür ist die Hardware nicht leistungsstark genug. Trotzdem erschien uns die Leistung im Alltag für überwiegend angemessen.
Akkulaufzeit
Dem Akku des Geräts können wir bedenkenlos eine gute Performance bescheinigen. Mit einer Kapazität von 3.500 mAh lässt sich im Zusammenspiel mit der verbauten Hardware eine lange Laufzeit herauskitzeln. Aufgrund der Größe dauert es allerdings auch vergleichsweise lange bis der Akku vollständig aufgeladen ist.
Fazit: Viel versprochen – viel nicht gehalten
Das Leagoo M8 Pro hinterlässt bei uns einen eher zwiespältigen Eindruck. Zum einen bietet es für den Preis von 75 Euro eine solide Performance und kann mit interessanten Funktionen aufwarten. Auch der Bildschirm ist für den Preis von guter Qualität. Eine Enttäuschung war definitiv die Kamera, welche anders als beworben, nicht die Eigenschaften eines “Fotokünstlers” aufweist. Dafür fehlen zu viele Funktionen und zu viele Angaben stimmen nicht mit den Werbeversprechen überein.
Auch das Versprechen, dass beide SIM-Karten gleichzeit im LTE-Netz eingebucht wären, wurde nicht gehalten. Damit ist das Gerät nicht unbedingt das Schnäppchen, für das es sich verkauft, kann aber auch nach unserem Test als lohnenswert bezeichnet werden. Bei der Bestellung gilt allerdings zu beachten, dass, wenn das Gerät sich noch außerhalb der EU befindet, Zölle und Abgaben beim Import anfallen können.
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