Nutzer haben vor allem bei externen Festplatten die Wahl der Qual: die Auswahl ist scheinbar unbegrenzt, angefangen bei den Herstellern über die verschiedenen Größen, Formatierungen und auch das Aussehen der Festplatte spielt oftmals eine Rolle. Mit der Toshiba Canvio Premium for Mac möchte der Hersteller gleich mehrere Kriterien vereinen. Ob das gelingt, haben wir mit dem 2 TB großen Modell versuchen können. Das Testsample haben wir vom Hersteller vier Wochen lang kostenfrei erhalten.
Lieferumfang und Design – ausgewogen satt
Das Preis-Leistungsverhältnis moderner Festplatten geht mittlerweile bereits beim Lieferumgang los. Hersteller versuchen sich mit immer mehr Beilagen zu übertrumpfen – und auch hier ist die Toshiba Canvio Premium alles andere als sparsam. Neben der 2 TB großen Platte und drei Beipackzetteln ist natürlich viel Plastik als Verpackungsmaterial im Einsatz, was leider nicht unbedingt umweltfreundlich ist. Dafür sammelt Toshiba mit einem eng anliegenden Täschchen und einem Adapter von USB A, also dem „herkömmlichen“ Anschluss“, auf USB C Pluspunkte. Selbstverständlich darf das etwa 30 Zentimeter lange USB 3.0 Kabel nicht fehlen.
Auch das Design der Toshiba Canvio Premium kann durchaus überzeugend sein. Während die Oberseite aus Aluminium besteht, handelt es sich bei dem Rest leider nur um Plastik. Nichts desto trotz besitzen die Ränder denselben edlen Look wie der Deckel. Lediglich die Unterseite ist nicht so schick, allerdings bekommt man diese sowieso nur selten zu Gesicht. Da die Ränder aus Plastik sind, sind diese griffig, was sich von der Oberseite nicht behaupten lässt. Die Ecken werden indes mit einem eleganten Silberschliff abgerundet. Klar, das Design ist auf jeden Fall Geschmacksache, mich konnte es jedenfalls überzeugen – wenn da nicht die einen oder anderen Fettflecken zu sehen wären.
Der Betrieb – Toshiba hat das Internet gelöscht
Die Toshiba Canvio Premium for Mac ist, wie der Name schon sagt, für Mac Kunden gedacht und deshalb bereits entsprechend formatiert. Die externe Festplatte wird im MacOS Extended Format ausgeliefert, weshalb die Zusammenarbeit mit Windows nicht auf Anhieb funktionieren sollte. Von Haus aus sind bereits fast 400 KB belegt, da der Hersteller bereits diverse Dateien auf seinem Gerät speichert.
Neben einer Anleitung zur Toshiba Canvio Premium selbst sind auch die Installationsprogramme für das Passworttool sowie Pogoplug inklusive Anleitung gespeichert. Beide Installationsprogramme sind lediglich für Macintoshs vorhanden. Mit Pogoplus kann auch außerhalb vom Heimnetz auf die Dateien zugegriffen werden, sofern der entsprechende Mac eingeschaltet ist. Dieser Dienst ist allerdings nicht direkt von Toshiba und kostet zusätzlich pro Jahr, weshalb wir uns einen Test gespart haben.
Mit dem Passworttool kann die Toshiba Canvio Premium auf Wunsch verschlüsselt werden, damit die Daten nicht in Fremde Hände gelangen – eigentlich. Denn wir hatten mit dem Tool erhebliche Probleme. Nach der Installation machte unser Mac nämlich alles, nur nicht mehr das, was wir von ihm gewohnt waren: der Prozessor war fast bis zum Anschlag ausgelastet, der Lüfter kühlte auf Hochtouren und das Passworttool ließ sich nicht öffnen. Wir hätten nicht die Adminrechte, obwohl es nur einen einzigen Benutzer mit Adminrechte gegeben hat. Auch das Terminal mit Adminbefehlen hat nicht geholfen.
Der Spuk ging nach dem Neustart sogar noch weiter: das Passworttool von Toshiba hat quasi das „Internet gelöscht“. Die Uhrzeit wurde nämlich auf den 01.01.2038 vorgestellt, womit alle SSL-Zertifikate abgelaufen waren und das Surfen im Netz sichtlich unmöglich – sofern wir nicht jedem Zertifikat einzeln vertrauen wollten. Erst das Löschen von dem Passworttool und ein Wiederherstellen eines TimeMachine Backup hat unseren Mac wieder auf 100 Prozent Ursprungszustand gebracht.
Allerdings muss ich an dieser Stelle dazu sagen: die Unverträglichkeit könnte aktuell auch daran liegen, dass auf unserem Mac bereits die Betaversion von macOS Sierra 10.12.5 installiert ist. Trotzdem: bis zum Release muss hier dringend nachgebessert werden – sofern das Problem wirklich nur an der neuen Firmware liegt.
Zurück zur eigentlichen externen Festplatte: die Toshiba Canvio Premium arbeitet sehr schnell und vor allem leise. Mehr bleibt eigentlich nicht zu sagen. Im Vergleich zu unserer vor ein paar Jahren getesteten WD My Passport 1TB ist die Toshiba Canvio Premium wirklich enorm ruhig. Auch in Sachen Geschwindigkeit kann nicht gemeckert werden.
Fazit
Mit einem Preis von knapp 100 Euro ist die Toshiba Canvio Premium for Mac 2 TB genau so teuer wie die Konkurrenz. Oftmals unterscheiden sich jedoch Performance und Lieferumfang gewaltig. Selbstverständlich spielt auch das Design eine Rolle. Das Verschlüsselungstool sollte bei der Toshiba Canvio Premium for Mac derzeit lieber nicht angewandt werden, da unter Umständen der komplette Mac lahm gelegt werden kann. Wer ein solches Tool also benötigt, muss sich vorerst bei der Konkurrenz umschauen. Dennoch, wer auf das Tool getrost verzichten kann und schlicht eine externe Festplatte sucht, ist mit der Toshiba Canvio Premium for Mac sicherlich nicht falsch beraten.
Mit der Toshiba Canvio Premium for Mac bündelt der japanische Speicherhersteller nämlich nicht nur gute Performance mit edlem Look, sondern bietet darüber hinaus auch noch einen zukunftsorientierten Lieferumfang an. Die externe Festplatte ist leise und macht das, was sie soll. Der Einsatz von dem Passworttool sollte allerdings gründlich durchdacht sein: unter anderem sind alle Daten weg, wenn man das Passwort vergessen hat. Darüberhinaus hat das Tool sogar versucht, nicht nur das „Internet zu löschen“, sondern auch den Prozessor und den Lüfter unter Beweis gestellt. Alles in allem ist die Toshiba Canvio Premium dennoch empfehlenswert.
- Externe 2,5 Zoll Festplatte
- USB 3.0-Anschluss (SuperSpeed)
- Hochwertiges Aluminium-Design mit diamantgeschnittenen Kanten
- Kennwortschutz; Typ-C-Adapter (Typ A bis C)
- Lieferumfang: Toshiba Canvio 2TB Premium Mac Externe Festplatte dunkelgrau
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