Test: MacBook (2015) – der perfekte Begleiter
Seit März 2015 ist das neue MacBook auf dem Markt. Endlich verpasst Apple auch einem kleineren Laptop ein Retina Display. Außerdem ist das neue Gerät fortschrittlich und winkt mit der einen oder anderen Innovation. Unter der Haube sieht es aber nicht ganz so rosig aus. Apple verbaut ausreichend Leistung, welche jedoch nicht für jedermann geschaffen ist. Dafür kann das neue MacBook an anderen Stellen klar überzeugen. Ich hatte dank StilGut die Möglichkeit, den neuen Computer ausführlich zu testen. In diesem Testbericht möchte ich eine wichtige Frage klären: ist die Wunderwaffe von Apple gelungen?
Design und Display – was für eine Wucht
Bereits das Design des neuen MacBooks überzeugt mich. Das Unibody-Gehäuse sieht edel aus und erinnert an ein typisches Apple-Produkt. Mit 13,1 Millimeter handelt es sich um das dünnste MacBook aller Zeiten. Laut Apple ist die Neuheit sogar 24 Prozent dünner, als das MacBook Air. Mit 920 Gramm ist der Laptop ein wahres Leichtgewicht. Erstmals erstreckt sich die Tastatur über die gesamte Breite. Das sieht zwar gut aus, macht aber anfangs ein paar Schwierigkeiten. Wenn du auch zu denjenigen gehörst, welche ihren Computer gerne an der Seite anpacken, musst du dich erst einmal umgewöhnen. Ansonsten ist deine E-Mail plötzlich voll ungewollter Buchstaben. Wie immer gilt: Geschmäcker sind verschieden. Mir persönlich gefällt das Aussehen gut, zumal es das neue MacBook in drei verschiedenen Farben gibt.
Viele Applefans jubelten bei der Präsentation des neuen Macs – zurecht. Erstmals spendiert Apple einem kleinen MacBook ein Retina Display. Der zwölf Zoll große Bildschirm löst mit 2.304×1.440 Pixel auf und bietet damit eine Pixeldichte von 226 ppi. Das Display ist gestochen scharf. Da kann das MacBook Air auf keine Fälle mithalten. Die Helligkeit passt sich automatisch der Umgebung an. Das Display kann wirklich enorm hell werden, was in dunkleren Räumen unangenehm ist. Allerdings stößt der Computer auch an seine Grenzen – vor allem bei Sonneneinstrahlung. Dieses Problem ist nicht nur bei MacBooks bekannt, sondern ist fast überall zu finden.
Tastatur und Trackpad – sensationelle Innovation
Auch bei der Tastatur war Apple innovativ. Diese erstreckt sich nämlich über die gesamte Breite, sodass nur noch wenig Rahmen übrig bleibt. Die Fullsize-Tastatur sorgt für ein tolles Design. Dadurch werden die Tasten auch breiter und sind – so Apple – leichter zu erreichen. Mit dem neuen Butterfly-Mechanismus bekommt der Nutzer ein komplett neues Feeling. Vor allem Vieltipper spüren die Neuerungen sofort. Die Tasten lassen sich nicht mehr so tief drücken, was anfangs ziemlich ungewohnt ist. Schnell fällt auf, dass die Tastatur um einiges lauter ist, als die herkömmliche Tastatur von Apple. Ich habe mich trotzdem recht zügig an die Tastatur gewöhnt. Die Problemzone ist vor allem die linke Seite mit dem „A“ und „S“. Der Wechsel zurück auf eine herkömmliche Tastatur fällt umso schwerer und ist unangenehm.
Die Tastaturbeleuchtung in den MacBooks ist fast schon ein Markenzeichen und darf nicht fehlen. Doch bei dem neuen Computer haben sich die Kalifornier etwas neues einfallen lassen. Aufgrund des Butterfly Mechanismus wird jede Taste einzeln mit einer eigenen LED beleuchtet. Diese LEDs gehen bei Dunkelheit automatisch an und können stufenlos gedimmt werden.
Eine der coolsten Neuheiten ist das Force Touch Trackpad. Das Trackpad von Apple ist berühmt und dank den vielen verschiedenen Gesten auch durchaus beliebt. Kaum ein Windows-PC besitzt ein so gutes Trackpad. Dank der neuen Force Touch Technologie kann der Nutzer nun auch am Rahmen des Trackpads drücken. Außerdem erkennt das Trackpad verschiedene Druckstärken, wie es seit der Apple Watch bekannt ist. Ein Motor liefert dem Kunden haptisches Feedback. Dieser simuliert das typische Druckgefühl – obwohl sich die Glasoberfläche eigentlich nicht durchdrücken lässt. Die verschiedene Druckstärken legen unterschiedliche Funktionen frei. Diese können von Appentwicklern ausgenutzt werden. Ein starker Druck auf ein Wort öffnet beispielsweise das Wörterbuch von OS X.
Die Leistung – zurück in der Vergangenheit
Ohne einen Prozessor läuft nichts. Deshalb werkelt in dem MacBook (2015) ein Intel Core M. Die Grafiken werden durch den Grafikchip Intel HD Graphics 5300 berechnet. Je nach Konfiguration kann der Prozessor auf eine Leistung von bis zu 2,3 GHz beziehungsweise 2,6 GHz kommen. Im Vergleich zum MacBook Pro fährt der kleine Wegbegleiter schneller hoch und ist schnell startklar. Mit dem Flash-Speicher wird der ganze Computer nochmals schneller. Bereits zu Beginn stellt sich aber heraus, dass der Computer keinesfalls für professionelle Anwender gedacht ist. Auch die Zocker unter uns werden mit dem neuen Apple Gerät alles andere als glücklich. Bei aufwendigen Programmen, wie Photoshop und Spielen, stößt der Prozessor an seine Grenzen. Die CPU schießt auf eine Auslastung von nahezu 100 Prozent und der Mac ist dann nur noch eins: langsam.
MacBook Speedtest
Im Vergleich: MacBook Pro (2014) Speedtest
Benchmarktests haben ergeben, dass die Neuheit aus Cupertino dieselbe Leistung bietet, wie ein MacBook Air aus dem Jahre – Achtung festhalten! – 2011. Für mich als Blogger reicht die Leistung allemal aus. Surfen, Texte und E-Mails schreiben ist alles kein Problem. Ein Leistungssportler sieht definitiv anders aus. Da der Prozessor passiv gekühlt wird, kann Apple auf einen Lüfter verzichten. Dadurch konnte das MacBook (2015) dünner konzipiert werden und gibt keine Geräusche von sich – außer eben die Tastatur.
Der Anschluss – und auf in die Zukunft
Erstmals kommt ein MacBook mit nur einem Anschluss. Hierbei handelt es sich um USB-C, welcher noch nicht stark verbreitet ist. Über diesen Anschluss wird der Mac sogar geladen. Auf den berühmten MagSafe Anschluss wird verzichtet. Das Ladekabel kann also nicht mehr abgerissen werden, ohne das etwas passiert – ein großer Minuspunkt. Außerdem gibt es nur wenige Geräte, welche bereits einen USB-C Anschluss besitzen. Ein herkömmlicher USB Stecker kann nicht mehr verwendet werden. Deshalb ist für so ziemlich alles ein Adapter oder Hub nötig. Wenn das MacBook gerade aufgeladen wird, kann kein weiteres Gerät angeschlossen werden. Hier schafft lediglich ein Hub Abhilfe. Was sich Apple dabei gedacht hat? Der USB-C Anschluss ist platzsparender, weshalb das dünne Gehäuse möglich war. USB-C wird sicherlich auf lange Sicht die Zukunft sein. Heutzutage sind noch Adapter notwendig, in wenigen Jahren ist es Standard. Sicherlich wollte Apple nicht die Zukunft aufgreifen. Vielmehr wirkt der Anschluss bei dem MacBook wie ein Kompromiss für einen dünneren Rahmen. Dafür hat der neue UBS-C Anschluss natürlich auch einige Vorteile. Der Anschluss ist schneller und die Kabel sind nie falsch herum.
Akku – der Alltagsbegleiter schlechthin
Wie immer lässt sich der Akku des MacBooks nicht wechseln. Ein Aspekt, welcher schon gar nicht mehr betrachtet wird. Viel wichtiger ist auch die Ausdauer. Laut Apple können Laufzeiten von bis zu zehn Stunden erreicht werden. Klar ist: die Laufzeit hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Nicht nur die Helligkeit ist ausschlaggebend, auch die Internetanbindung, die besuchten Websites und vieles mehr. Dennoch kam auch unser Testgerät unter entsprechenden Bedingungen an die Angaben von Apple heran. Bei meinen Alltagsaufgaben wie E-Mails schreiben, Surfen und neue Artikel verfassen konnten Laufzeiten zwischen sieben und acht Stunden erreicht werden. Auch Filme können über einige Stunden durchgehend geschaut werden. Hier können Laufzeiten von bis zu neun Stunden erreicht werden. Ein ordentlicher Wert für ein solch dünnes Gerät. Abermals wird der Verdacht bestätigt, dass das MacBook als Alltagsbegleiter für unterwegs entwickelt wurde.
FaceTime Kamera und Lautsprecher – schlechte Nebensache
Die FaceTime Kamera darf in dem MacBook natürlich nicht fehlen. Allerdings besitzt diese nur eine Auflösung von 480p. Im Vergleich dazu: das Pro Modell besitzt eine 720p Kamera. Im Alltag kann die Kamera nicht unbedingt überzeugen. Auch bei guten Lichtverhältnissen können keine guten Qualitäten erreicht werden. Lediglich für kleine Bilder bei einer Videokonferenz kann die Kamera herhalten. Wenn das Bild jedoch vergrößert wird, lässt die Qualität wirklich zu wünschen übrig.
Dafür kann der Lautsprecher umso mehr überzeugen. Dieser befindet sich oberhalb der Tastatur und kommt auf eine gute Lautstärke. Wieder einmal muss bedacht werden, wie wenig Platz eigentlich übrig war. Trotzdem kann der Lautsprecher völlig überzeugen. Die Töne sind klar und deutlich, auch bei hoher Lautstärke kann sich die Tonqualität sehen lassen. Für unseren Geschmack fehlen die Bässe ein wenig.
Fazit
Das Fazit fällt im Endeffekt so aus wie ich es mir bereits vor dem ausführlichen Test vorgestellt habe. Das neue MacBook ist mit seinem Prozessor, welcher mit 2011 verglichen werden kann, kein Leistungssportler. Dennoch kann dieser überzeugen, sofern keine aufwendigen Programme zum Einsatz kommen. Ein großer Pluspunkt ist das wirklich dünne und leichte Gehäuse. Das sensationelle Retina Display kann ebenso überzeugen wie die neue Tastatur. Diese ist zwar gewöhnungsbedürftig, bietet aber dennoch ein gutes Feeling. Ein Highlight ist meines Erachtens das neue Force Touch Trackpad, welches dem Mac noch mehr Funktionen verleiht. Der USB-C Anschluss wirkt wie ein Kompromiss, für unterwegs reicht dieser aber voll und ganz aus. Die FaceTime Kamera und den Lautsprecher lasse ich außen vor, da ich diese als nicht ganz so wichtig betrachte. Das MacBook verknüpf definitiv die Vergangenheit mit der Zukunft – und das ist gelungen.
Alles in allem zusammengefasst: das neue MacBook ist der perfekte Wegbegleiter für unterwegs. Als Hauptcomputer und für professionelle Anwender ist das Gerät nicht geeignet. Wer hingegen lediglich im Internet surft und seine E-Mails checken möchte, ist mit dem neuen MacBook gut beraten. In meinen Augen dient der neue Laptop eher als Tabletersatz. Wer mehr Leistung sucht, der muss zu dem billigeren MacBook Air oder zu dem teureren MacBook Pro greifen. Abschließend bleibt mir nur zu sagen: das MacBook (2015) hält, was es verspricht.
Zusammenfassung
Das MacBook (2015) überzeugt nicht nur mit seinem Design. Das neue zwölf Zoll Retina Display ist ebenso ein Kaufargument, wie die neue Tastatur und das Force Touch Trackpad. Die Tastatur ist gewöhnungsbedürftig, die FaceTime Kamera ist nicht der Renner. Während der Akku viel Ausdauer hat, ist der Prozessor alles andere als ein Hochleistungssportler. Das MacBook ist perfekt für unterwegs, professionelle Anwender liegen mit einem Kauf aber falsch.
3.59
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Sehr guter Beitrag, bin der gleichen Meinung was Leistung und Design angeht :D
Hallo Jannes,
vielen Dank das freut mich sehr zu hören. Doch, an sich ist das MacBook schon ein gutes Gerät. Ich bin schon sehr auf den Nachfolger gespannt :D.
Viele Grüße
Moritz