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Telekom möchte die eSIM stark einschränken und macht Vorteile zunichte [Update]

Es dauert nicht mehr lange, bis die eSIM die herkömmliche SIM-Karte ablösen wird. Die embeddedSIM steht vor allem für eins: Flexibilität. Doch genau die möchte die Deutsche Telekom zunichte machen. Nichts desto trotz soll die neue Technologie noch in diesem Jahr dominieren.

Die eSIM sollte dem Nutzer einige Vorteile bieten. Die fest verbaute SIM-Karte kann über das Smartphone „gesteuert“ werden. Dadurch lassen sich verschiedene Profile installieren, damit der Nutzer schnell zwischen seinen verschiedenen Tarifen und Providern wechseln kann. Vor allem im Ausland ist das ein Gaumenschmaus. Doch genau diesen Vorteil möchte die Telekom verhindern. Das hat der Konzern gestern in einer Telefonkonferenz mitgeteilt. Der Konzernchef Timotheus Höttges sagt ganz klar, der Kunde könne nicht zwischen den einzelnen Netzen wechseln.

„Der Kunde kann nicht zwischen unterschiedlichen Netzen hin- und herswitchen.“ (Quelle: Golem)

 

Telekom möchte eSIM stark einschränken telekom Telekom möchte die eSIM stark einschränken und macht Vorteile zunichte [Update] Telekom moechte die eSIM stark einschraenken 660x440

 

Außerdem sei der Kunde sogar in der Tarifwahl eingeschränkt. Dadurch können also nicht mehrere Tarife abgeschlossen werden, um beispielsweise Preisvorteile auszunutzen, so Höttges. Wer seinen Tarif wechseln möchte, muss sich weiterhin an den Provider wenden. Es bleibt also mehr oder weniger alles beim Alten. Außerdem sagt Höttges, dass hohe Sicherheitsstandards vorausgesetzt werden würden, sodass niemand eine Chance haben wird, die Netzsperre zu umgehen. Ein alter unbeliebter Freund kommt also wieder zurück: Simlock. Mit der neuen eSIM wird das Smartphone nämlich dauerhaft an den Provider gebunden sein.

Auch wenn der größte Pluspunkt für die eSIM zumindest bei der Telekom dahin wäre, möchte der Provider die fest verbaute SIM Karte noch in diesem Jahr auf den Markt bringen. Laut Höttges wird die eSIM im zweiten Halbjahr 2016 vermehrt auf dem Markt verbreitet werden.

 
Update 07. Mai:

Scheinbar haben die Medien – auch wir – ein bisschen zu sehr übertrieben. Der Pressesprecher der Telekom Dirk Wende hat gegenüber Golem mitteilt, dass die Absicht von Herrn Höttges falsch verstanden worden sei. Das Smartphone ist nicht dauerhaft an den Provider gekoppelt. Wenn der Vertrag ausgelaufen ist, kann auf dem Gerät jederzeit ein eSIM Profil der Konkurrenz installiert werden. Außerdem lassen sich im Ausland weitere nationale Profile installieren, so der Pressesprecher. Diese müssen nicht zwangsweise von der Telekom stammen. Zudem kann das Smartphone in bestehenden Tarifen jederzeit gewechselt werden. Wenn das Gerät gewechselt werden soll, wird das alte Smartphone vom Tarif losgelöst und das neue Gerät hinzugefügt. Damit wird vor allem im Ausland wieder die gewünschte Flexibilität geboten. Innerhalb Deutschlands können aber leider keine zwei Profile parallel installiert werden. Dafür ist das Smartphone nicht, wie zunächst befürchtet, dauerhaft an die Telekom gebunden. Hier die Stellungnahme des Pressesprechers im Wortlaut:

„So wie heute auch kann der Kunde nach Ablauf seines 24-monatigen Laufzeitvertrages den Netzbetreiber wechseln, mit eSIM schnell und unkompliziert und ohne eine SIM-Karte wechseln zu müssen. […] Dies haben wir mit Hinweis auf die allgemein gültige Vertragsbindung von 24 Monaten – wie es sie heute gibt – auch immer betont. […] Und genau dies hat Herr Höttges vor dem Hintergrund der Vertragslaufzeit von 24 Monaten auch mit seiner Aussage zum Ausdruck gebracht, dass der Kunde nicht zwischen unterschiedlichen Netzen hin- und herswichten kann.“ (Quelle: Golem)

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Moritz Krauß

Moritz Krauß

Founder & Editor in Chief


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