Die Deutsche Telekom hat ein glänzendes Quartalsergebnis vorgelegt. Das Unternehmen konnte in allen Segmenten wachsen, teilweise sogar zweistellig. Allerdings schiebt die Telekom auch einen großen Schuldenberg vor sich her und die Fusion von T-Mobile US mit Sprint ist noch immer nicht in trockenen Tüchern.
Die Deutsche Telekom kann in jeder Hinsicht zufrieden sein. – in fast jeder Hinsicht. Der Konzern hat im dritten Quartal 2019 rund 20 Milliarden Euro erlöst, der Umsatz stieg somit um 4,8%, wie ein Blick in das Zahlenwerk zeigt. Der operative Gewinn kletterte ebenfalls kräftig und lag bei 6,5 Milliarden Euro, ein Plus von 5,4%. Allerdings pumpt die Telekom einen großen Teil ihres Gewinns in den weiteren Ausbau der Netze. Allein für den Netzaufbau wird man bis Ende des Jahres rund 12,9 Milliarden Euro ausgegeben haben, damit investiert die Telekom etwas mehr in ihre Infrastruktur als zuvor erwartet.
Tatsächlich liegen alle Konzernbereiche im Plus: Nicht nur das heimische Festnetzgeschäft wuchs, auch der deutsche Mobilfunk, die europäischen Töchter und natürlich auch T-Mobile US konnten deutlich zulegen.
T-Mobile US mit mehr Kunden als Deutschland Einwohner hat
Im letzten Quartal konnte T-Mobile US noch einmal rund 1,7 Millionen neuer Kunden gewinnen, damit telefonieren aktuell rund 84,2 Millionen Amerikaner über das T-Mobile US-Netz. Die Telekom-Tochter legt seit Jahren eine stetig steigende Kundenzahl vor. Der Umsatz wuchs zuletzt um 3,6% auf 11,1 Milliarden Dollar, der operative Gewinn lag bei 3,2 Milliarden Dollar, ein Plus von 3,1%.
Die seit Jahren in Vorbereitung befindliche Fusion mit Sprint ist indes noch immer nicht abgeschlossen. Zwar haben nun alle US-Aufsichtsbehörden und das Justizministerium dem Deal zugestimmt, doch steht noch immer eine Reihe an Bundesstaaten dem Zusammenschluss ablehnend gegenüber, da sie Einschränkungen des Wettbewerbs fürchten.
T-Mobile US würde das Übergewicht im neuen Unternehmen haben.
Netzausbau ist teuer
Am Rand lässt sich für die Telekom posiitiv anmerken, dass auch das dauerhafte Krisenkind T-Systems noch Erfolge erzielen kann. Auch wenn der Umsatz erneut um 5,5% zurückging, stieg immerhin das Volumen des Auftragseingang um 23%.
Problematisch sind die hohen Kosten des Netzausbau: Hier hat die Telekom allein in Deutschland rund 2,2 Milliarden Dollar in die Ersteigerung der 5G-Lizenzen gesteckt. Die Telekom hat daher ein wenig mehr Schulden gemacht als geplant. Auch wenn diese Entwicklung schon bald wieder eingefangen werden soll, wurde die Telekom ob dieser gestiegenen Verschuldung an der Börse mit sinkenden Kursen abgestraft.