Der Streaming-Dienst Spotify steckt derzeit in Schwierigkeiten. Drei große Lizenzverträge von dem Schweden laufen in der kommenden Zeit aus, welche dringend verlängert werden müssen. Allerdings machen die Labels nicht wirklich mit und wollen mehr Geld sehen – vermutlich weil Apple Music mehr an die Musikinhaber abgibt. Das Problem dabei: Spotify kann die Provision nicht erhöhen, weil der Anbieter ohnehin nur Verluste macht.
Zwischen Apple Music und Spotify herrscht seit dem ersten Tag an Konkurrenzkampf. Beide Streaming-Plattformen kosten mittlerweile gleich viel, Spotify hat nach dem Release von Apple Music sogar die Preise senken müssen, um mitzuhalten. Jetzt hat der Anbieter aus Schweden große Probleme mit den drei größten Musiklabels Warner Music, Sony Music und Universal. Wie die Website MusicBusinessWorldwide (MBW) berichtet, laufen bald die Lizenzverträge mit den drei Labels aus und müssen daher verlängert werden. Schließlich tragen die drei Musiklabels 75 Prozent des gesamten Musikangebots bei Spotify bei. Das Problem: die Labels stimmen einer Lizenzverlängerung scheinbar nur dann zu, wenn die der Anbieter die Provision erhöht.
Derzeit bekommen die Labels 55 Prozent Provision von dem Schwede. Dieser wollte die Provision bei der kommenden Lizenzierung sogar auf 50 Prozent senken, wo die Labels nicht mitmachen. Laut MBW bekommt die Musikindustrie von Apple Music nämlich ganze 58 Prozent Provision, weshalb die Preise auch für Spotify erhöht werden sollten. Allerdings kann sich das der Schwede nich leisten. Obwohl das Unternehmen mittlerweile sechs Jahre alt ist, konnte bislang noch kein Gewinn erzielt werden. Der Anbieter macht Jahr für Jahr Verluste und das obwohl der Umsatz jährlich ansteigt. Eine höhere Provision könnte den Konzern in den Ruin treiben – ebenso wenn die Verträge nicht mehr verlängert werden.
Wie aus dem Bericht von MBW hervorgeht, scheint Spotify gute Chancen zu haben. Die Streaming-Plattform kann seine bisherige möglicherweise Provision erneut durchboxen. Der Konzern argumentiert damit, dass Apple Music zwar mehr bezahle, in der dreimonatigen Testphase bekommen die Labels allerdings kein Geld. Bei Spotify ist das anders, der Anbieter bezahlt die Musikindustrie ab dem ersten Tag. Außerdem sei Apple Music nicht die Haupteinnahmequelle von Apple, weshalb sich der Konzern höhere Provisionen leisten könne. Spotify hingegen verdiene bislang noch keinen einzigen Cent. Obwohl das bisherige Vergütungsmodell beibehalten werden kann, steht Spotify jetzt vor einem neuen Problem. Wegen der Tatsache, dass die Labels weniger Geld bekommen, möchten diese keine Langzeitverträge unterzeichnen. Stattdessen wurde dem Anbieter ein Vertrag angeboten, welcher monatlich gekündigt werden kann – von beiden Seiten.
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