Sony brachte im September 2015 das Sony Xperia Z5 in drei unterschiedlichen Versionen heraus: das normale Sony Xperia Z5, das Compact sowie das Premium. Wir haben über die Neuheit live von der IFA berichtet. Ich habe die normale Edition getestet, welche mit rund 700 Euro an den Start geht. Wir konnten das Smartphone kostenfrei vom Hersteller ausleihen.
Das Hauptaugenmerk liegt ganz klar auf der Kamera. Sony selbst wirbt mit der weltweit besten Kamera in einem Smartphone. Wenn das mal nicht vielversprechend klingt. Ob das tatsächlich stimmt, habe ich in diesem Test herausgefunden. In ganzen 14 Tagen habe ich das Smartphone auf Herz und Nieren getestet. Die Einrichtung ging schnell und problemlos vonstatten. Auch wenn mir persönlich die Einrichtung eines iOS-Geräts besser gefällt und vielleicht auch für Laien einfacher ist.
Design – hochwertiger Luxus
Beeindruckend am Sony Xperia Z5 ist die gute Haptik. Es fühlt sich einfach gut an. Auch optisch macht das Smartphone einiges her, wozu der Metallrahmen und das kantige Design beiträgt. Das Gerät ist extrem minimalistisch gehalten, was mir persönlich sehr gut gefällt. Die Rückseite aus Glas fühlt sich ebenso hochwertig an. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt Angst, dass das Glas stark verkratzen oder brechen könnte. Erhältlich ist das Gerät in den Farben schwarz, silber, gold und grün. Da sollte für jeden eine Farbe dabei sein. Gegenüber dem Sony Xperia Z5 Compact hat der große Bruder ein auf 5,2 Zoll großes Display. Da ich ein 4,7 Zoll großes iPhone 6S (zum Testbericht) besitze, kommt mir das Smartphone riesig vor. Das wasser- und staubdichte Gehäuse mit IP68-Klassifizierung ist genial. Ein kurzer Regenschauer oder ein verschüttetes Getränk sollen dem Gerät nichts anhaben können. Ob das wirklich so ist, wollte ich nicht testen. Das Gewicht von 154 Gramm lässt das Xperia zugleich wertig wirken.
Funktionen – das fast perfekte Smartphone
Allen voran steht der neue Powerbutton mit integriertem Fingerabdrucksensor, wie er bisher vor allem von iPhones bekannt war. Dafür musste der Powerbutton in die Länge wachsen. Dieser funktioniert beim Sony Xperia Z5 einwandfrei und arbeitet manchmal sogar schneller, als der von Apple. Auch die seitliche Anbringung ist gut umgesetzt. Das Full-HD-Display (1.920 x 1.080 Pixel) mit eingebauter BRAVIA-Technologie liefert satte Farben und einen sehr guten Kontrast. Auch eine hohe Helligkeit ist möglich, was aber natürlich zu Lasten des Akkus geht. Zum Akku gleich noch mehr. Inhalte werden sehr scharf wiedergegeben. Wer ein 4k-Display will, muss zum Sony Xperia Z5 Premium greifen. Dieses ist aber nochmal etwas teurer. Mit High-Resolution Audio und digitaler Geräuschminimierung ausgestattet, soll das Sony-Smartphone eine gute Audiowiedergabe bieten. Doch auch das ist mehr Marketing als Wahrheit. Meinem Empfinden nach klingt das Gerät blechern und auch die Tiefen werden nicht optimal wiedergegeben. Auch bei Telefongesprächen klingt der Gesprächspartner blechern und ein leichtes Hintergrundrauschen ist hörbar. Hier besteht eindeutig Nachholbedarf.
An sich läuft das Gerät flüssig. Nur wenn das Gerät mit vielen Apps bestückt ist oder viele Tasks laufen, gibt es hier und da mal eine kleine Verzögerung. Die Leistung des Prozessors, sowie des Arbeitsspeichers, halte ich für völlig angemessen – das kann für den Preis auch erwartet werden. Spiele laufen einwandfrei und machen auf dem großen Display richtig Spaß. Auch das Anschauen von Videos ist genial, vor allem wenn gute Kopfhörer genutzt werden und die eingebauten Lautsprecher außer Acht gelassen werden. Bei Last wird das Gerät leider schnell warm, wenn nicht sogar heiß. Das ist vor allem für den Akku schädlich. Das eingebaute LTE-Modul beherrscht die LTE-Advanced-Kategorie 6 mit maximal 300 Mbit/s im Download. Dies bieten aber nur wenige Anbieter überhaupt an und wenn dann nur in teuren Verträgen. Dennoch: das Sony Xperia Z5 ist für die Zukunft gewappnet. Bluetooth 4.1 ist ebenfalls an Bord. Geladen wird das Sony Xperia Z5 per universellem Micro-USB.
Kamera – nicht alle Versprechen werden gehalten
Bei diesem Modell spielt die Kamera eine große Rolle. 23 Megapixel sind ein Wort, auch wenn es meiner Meinung nach zu viele Pixel für eine zu kleine Sensorfläche sind. Bei dem Sony Xperia Z5 hat Sony sich selbst übertroffen: es ist die bisher beste Kamera in einem Smartphone, was Geschwindigkeit und Schärfe angeht. Der äußert schnelle und präzise Autofokus benötigt nur 0,03 Sekunden um zu fokussieren. Mit der fünffachen Clear Image Zoom-Technologie, wie es Sony nennt, soll ein Zoomen ohne Qualitätsverluste möglich sein. Als Tester, der in seiner Freizeit oft und gerne mit einer Spiegelreflexkamera fotografiert, lege ich großen Wert auf eine Zoomfunktion ohne Verluste. Leider hält diese Funktion nicht das, was sie verspricht. Die Bilder werden beim Zoomen schnell unscharf und die Konturen gehen verloren. Optischer Zoom ist einfach nicht zu ersetzen. Auch der „Bildsensor der nächsten Generation“ – wie ihn Sony beschreibt – hält sein Versprechen, gute Bilder bei schlechten Lichtverhältnissen zu machen, nicht. Es kommt zu einem hohen Rauschen und die Bilder werden schnell matschig. Der Frontkamera stehen fünf Megapixel zur Verfügung, was ausreichend sein sollte.
Akkulaufzeit – überzeugt und enttäuscht zugleich
Sony spricht von einer Akkulaufzeit von bis zu zwei Tagen. Bei einer normalen Nutzung mit Fotos machen, Musik hören, Chatten und Surfen war bei meinem Test der Akku schon innerhalb 20 Stunden leer. Das die zwei Tage Laufzeit nur im Idealfall eingehalten werden, sollte jedem klar sein. Als das Sony Xperia Z5 mal zwei Tage auf dem Schreibtisch lag, ohne jegliche Nutzung sowie Deaktivierung aller Dienste, schaltete sich das Gerät selbst ab. Dies ist ziemlich schade, denn ohne Nutzung sollte das Gerät deutlich länger laufen. Hier wurde ich ziemlich enttäuscht. Die Schnellladefunktion klappte hingegen einwandfrei. Nach bereits 45 Minuten reicht der Akku wieder für vier bis sechs Stunden Nutzung.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen: top Handy und eine echte Alternative zum iPhone 6S. Für den normalen Anwender reicht die Kameraleistung mehr als aus. Jeder, der ernsthafte Fotografie betreibt, wird eine richtige Kamera nutzen. Zum „Knipsen“ reicht das Sony Xperia Z5 allemal aus. Von dem Fingerabdrucksensor bin ich sehr begeistert. Das wird hoffentlich Standard bei allen neu erscheinenden Smartphones im höherpreisigen Segment. Der Preis von 699,00€ ist erstmal heftig, in Relation zu den Preisen von Apple aber auch klar vertretbar. In Punkto Leistung und Design spielt das Smartphone ganz klar vorne mit! Die Wasser- und Staubdichtigkeit sind ein weiteres Kaufargument. Auch der per micro-SD auf bis zu 200 Gigabyte erweiterbare Speicher fällt positiv auf.