Sony Smartwatch 3 unter der Lupe – das gewisse Etwas fehlt

Zwischenzeitlich hat der Smartwatchmarkt definitiv Potential. Von klassischen Uhren bis hin zu futuristischem Design ist alles dabei. Doch neben dem Aussehen zählen nicht nur die Funktionen des Wearables. Ich habe die Sony Smartwatch 3 für dich getestet. Ob das Gadget ein gutes Design, gute Features und einen genialen Akku vereinen kann habe ich für dich herausgefunden. Ein Dank geht an Sony für die kostenfreie Leihstellung.

 

 

Lieferumfang und Design – hochwertig aber klobig

Die Sony Smartwatch 3 kommt in einer durchsichtigen Würfelverpackung ohne viel Schnickschnack. Neben der Smartwatch liegt auch das Datenkabel und eine Bedienungsanleitung bei. Ich hatte das Edelstahlmodell zum Testen. Bereits beim Auspacken macht die Smartwatch einen hochwertigen Eindruck. Am Arm verfliegt dieser jedoch schnell wieder – denn das klobige Aussehen  überwiegt. Zumindest für meine Hände war das Gehäuse eine Nummer zu groß. Die Uhrzeit wird über ein eckiges Display in digitaler Form angezeigt. Im Gegensatz zur Samsung Gear S2 (zum Testbericht) merkt der Gegenüber sofort, dass es sich hierbei nur um eine Smartwatch handeln kann. Ich persönlich halte nicht viel davon.

Das Armband kann sich jederzeit durch ein beliebiges Armband ersetzen lassen. Wie bei Smartwatches üblich besitzt auch die Sony Smartwatch 3 kein klassisches Uhrwerk. Für die Funktionalität sorgt indes der quad-core Prozessor ARM mit einer Taktrate von 1,7 GHz. Der Arbeitsspeicher ist „nur“ 512 Megabyte groß. Mit seinen 420 mAh hielt der Akku bei mir durchschnittlich drei Tage. Die Konkurrenten Apple Watch (zum Testbericht) und Samsung Gear S2 kommen schon nach einem Tag nicht ohne eine Steckdose aus. Je nach Nutzungsintensität kann dies selbstverständlich variieren.  Zusätzlich sind verschiedene Sensoren verbaut. Darunter sind GPS, Kompass, ein Umgebungslichtsensor, ein Beschleunigungssensor sowie ein Gyroskop. Die Sony Smartwatch 3 verfügt über keinen Pulssensor was für mich in der heutigen Zeit ein no-go ist. Als Betriebssystem kommt Android Wear zum Einsatz. Per Bluetooth kann die Smartwatch mit Android als auch iOS verbunden werden. Ein großer Vorteil, von welchem andere Modelle nicht profitieren können.

 

 

Inbetriebnahme und Funktionen – na toll, muss das sein?

Nachdem die Android Wear App auf dem Smartphone installiert ist, kann es auch schon losgehen – oder auch nicht. Ich habe mich sehr geärgert, als ich zunächst ein Update der Sony Smartwatch 3 vornehmen musste – und das hat sich in die Länge gezogen. Ist das Update geschafft, können über das Smartphone und den entsprechenden AppStore Apps auf der Uhr installiert werden. Die Sportapp Runtastic war bereits vorinstalliert, welche mich im Übrigen durchaus überzeugt hat. Eine eher nutzlose App ist die Taschenlampe: einmal angeschaltet leuchtet das Display in Höchstleistung und pumpt den Akku leer. Mit der Musik-App kann der Wiedergabeplayer vom Smartphone gesteuert werden – mein Lieblingsfeature der ganzen Smartwatch.

 

 

Neue Nachrichten werden selbstverständlich auf der Sony Smartwatch 3 angezeigt. Beim nach unten Wischen werden dem Nutzer alle Benachrichtigungen angezeigt, welche auch gewechselt werden können. Auf manche Nachrichten – wie beispielsweise SMS oder WhatsApps – kann der Nutzer direkt antworten. Hierfür ist ein Mikrofon verbaut, mit welchem der Sony Smartwatch 3 Texte diktiert werden können. Diese Funktion, welche durch Google Now ermöglicht wird, funktioniert oftmals tadellos und ohne Probleme. Wenn du auf dem Home Screen nach rechts wischst, bekommst du all deine Kontakte zu sehen. Diese werden über Bluetooth immer auf dem aktuellsten Stand gehalten. Die Bedienung an sich ist etwas verwirrend, da ich – ohne zu wissen wie – immer wieder neue Gesten und Funktionen zu Gesicht bekommen habe. Alles in allem war die Bedienung unübersichtlich, weshalb ich mich nie wirklich wohl gefühlt habe. Beim Test habe ich mich mehrmals gefragt, weshalb die Sony Smartwatch 3 die Kontakte anzeigt. Schließlich kann über die Smartwatch nicht direkt telefoniert werden. Da keine Lautsprecher vorhanden sind, muss immer zum Handy gegriffen werden.

 

 

Fazit

Die Sony Smartwatch 3 ist in meiner Meinung nach eine tolle Smartwatch mit zu vielen Schwächen. In Sachen Akku kann die Smartwatch zwar die Konkurrenz abhängen, doch das wars auch schon. Mal abgesehen von dem undurchsichtigen Betriebssystem fehlt ein Pulsmesser, welcher heutzutage schon ein Muss ist. Zudem wirkt die Uhr an kleineren Händen zu groß und zu klobig. Was gut funktioniert sind einzelne Apps, wie Runtastic oder die Musik App. Das Beantworten von Nachrichten   funktioniert soweit sehr ordentlich. Die Tatsache, dass Anrufe angenommen werden aber nicht direkt über die Smartwatch getätigt werden können, hat mich negativ gestimmt. In meinen Augen ist das nichts mehr als Spielerei. Um zu sehen, was für eine Nachricht bekommen habe brauche ich keine Smartwatch – wirklich nicht. Nach dem Test war ich ehrlich gesagt froh, dass mein Handgelenk nicht alle zwei Minuten vibriert hat. An manchen Stellen konnte die Sony Smartwatch 3 den Alltag dann doch erlernten: nicht immer das Smartphone in der Hand zu haben, erweist sich manchmal als Vorteil – vor allem beim Musikhören.  Da wäre dann ja noch die Sache mit dem Preis. Ich empfinde den Preis für die mittlerweile nicht mehr junge Smartwatch noch als zu hoch.  Aber das ist bei Smartwatches generell ein Problem. An sich war die Sony Smartwatch 3 ein tolles Gadget – dennoch rate ich von einem Kauf eher ab.

 

Preisvergleich

Maximilian Eitel: Freier Autor
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