Seit Anfang September ist das Samsung Galaxy Note7 im Handel verfügbar. Doch schon kurze Zeit später haben die ersten Modelle angefangen, zu brennen. Aus einem brennenden Smartphone wurde ein PR-Desaster und ein finanzielles Fiasko. Um die freiwilligen Austauschprogramme zu stemmen, musste der Südkoreaner sämtliche Aktien von anderen IT-Unternehmen verkaufen. Einem neuen Bericht zufolge sei mittlerweile der Schuldige gefunden worden: das iPhone 7 soll Batterygate möglicherweise ausgelöst haben – wenn auch auf Umwegen.
Eigentlich sollte das Samsung Galaxy Note7 den Umsatz von Samsung ankurbeln. Im Gegensatz zu den Vorjahren erhoffte sich der Südkoreaner noch mehr verkaufte Modelle, jedoch ist das Ziel nach hinten los gegangen. Sämtliche Geräte explodierten, mittlerweile gibt es in den USA einen staatlichen Rückruf und in Deutschland sowie Österreich ein freiwilliges Austauschprogramm. Einem Bericht von Bloomberg zufolge könnte Apple das ganze Fiasko ausgelöst haben. Das iPhone 7 habe den Südkoreaner dazu veranlasst, den Release-Termin vorzuziehen.
Bloomberg berichtet, dass Samsung bereits Anfang des Jahres umfangreiche Informationen rund um das neue iPhone gehabt haben soll. Das Nachrichtenmagazin beruft sich hierbei auf mehrere Quellen von Samsung. Der Südkoreaner habe gewusst, dass sich am Design von dem neuen Smartphone kaum etwas ändern soll. Auch ansonsten war davon auszugehen, dass lediglich die Leistung getunet werden soll. Das wollte Samsung scheinbar ausnutzen, um das Samsung Galaxy Note7 anzukurbeln.
Um in einer besseren Ausgangslage zu sein, sollte das neue Flaggschiff früher verkauft werden, als ursprünglich geplant. Im Gegensatz zum iPhone könne das neue Note7 nämlich mit zahlreichen Neuheiten dienen. Nicht nur der vorverlegte Verkaufsstart sollte als Angriff auf Apple gelten. Mit der neuen Namensgebung erinnert das Note7 nämlich auch vom Namen her an die Konkurrenz.
Bereits Anfang des Jahres habe Samsung sich einen höheren Absatz versprochen, wenn das Note7 vor dem iPhone 7 auf dem Markt verfügbar sei. Deshalb lief die Produktion auf Hochtouren, stärker als sonst. Aufgrund des Ziels wurden die Zulieferer unter Druck gesetzt, um rechtzeitig möglichst viele Einheiten zu entwickeln. Zusätzlich zum verfrühten Marktstart soll scheinbar das Release dann nochmal um zehn Tage vordatiert worden sein.
Aufgrund des hohen Drucks und der geringen Zeit habe deshalb die sonst so hohe Qualität von Samsung gelitten. Die Akkus des Samsung Galaxy Note7 sollen laut Bloomberg nicht die gewünschte Qualität bieten. Vermutlich hatte der Entwickler nicht einmal ausreichend Zeit, das Smartphone auf Herz und Nieren zu testen. Der Konzern hat sämtliche Kapazitäten auf die möglichst schnelle Produktion gelegt.
Belegt ist das zwar nichts, plausibel klingt das hingegen schon. Gut möglich, dass Samsung in diesem Jahr vor Apple dran sein wollte, um mit den eigenen neuen Features prahlen zu können. Vor lauter Schnelligkeit wurde die Qualität langsam aus den Augen verloren, das Gesamtergebnis ist klar. Batterygate kostet den Südkoreaner mindestens eine Milliarde US-Dollar, hinzukommt der Verlust der nicht verkauften Modelle des Samsung Galaxy Note7.
Weiteren Gerüchten von The Korea Herald zufolge soll nach Batterygate sogar das Samsung Galaxy S8 vorgezogen werden. Das neue Flaggschiff soll entgegen der Tradition nicht auf dem MWC im Februar vorgestellt werden. Das Gerät soll bereits einige Wochen vorher den finanziellen Schaden des Samsung Galaxy Note7 abfedern – zumindest laut den Berichten. Wenn das mal nicht in die Hose geht – vorausgesetzt, das iPhone 7 ist wirklich über einige Ecken an Batterygate beteiligt.
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