Vergangenen Sonntag hat Samsung sein neues Flaggschiff und den Nachfolger des Galaxy S5 vorgestellt. Selbstverständlich heißt das neue Gerät Samsung Galaxy S6. Jedes Jahr startet daraufhin wieder der Plagiatsverdacht und -kampf gegen Apples iPhone. Schließlich sind die beiden Geräte die größten Konkurrenten, was zumindest den Smartphonemarkt angeht. Auch dieses Mal hat sich der koreanische Hersteller stark an dem kalifornischen Entwickler orientiert. Das Design der beiden Geräte ist dieses Mal so ähnlich wie nie. Aber nicht nur in Motto Design hat Samsung bei Apple abgeschaut.
Display und Größe
Angefangen bei dem Display und der Smartphonegröße unterscheiden sich die beiden Flaggschiffe enorm. Während der Kalifornier mit dem iPhone 6 auf ein 4,7 Zoll Display setzt, versucht der Konkurrent mit einem 5,1 Zoll Bildschirm zu gewinnen. Das Applegerät kommt mit einem Retina HD – Display daher. Dieses besitzt eine Auflösung von 1334×750 Pixel. Samsung hingegen gewinnt das Gefecht mit seinem Quad-HD-Super-AMOLED Display, welches eine Auflösung von 2560×1440 Pixel bietet. Hier geht ganz klar Samsung als Gewinner hervor. Von einer Nachahmung kann nicht geredet werden, schließlich setzt der koreanische Konzern schon lange auf große Geräte.
Design
Anders sieht es in Sachen Design aus. Hier weist das neue Samsungflaggschiff eine deutliche Ähnlichkeit auf. Zwar sehen sich die Vorder- und Rückseite nicht unbedingt ähnlich. Achtet man jedoch auf den rechten und unteren Rahmen, sehen sich die Smartphones ziemlich ähnlich. Außerdem ist das Samsung Galaxy S6 das erste Mal aus einem einzigen Aluminiumrahmen gefertigt. Bisher war die Außenseite der Galaxy S-Reihe immer aus Kunststoff. Im Gegensatz hierzu setzte Apple schon seit vielen Generationen auf ein Aluminumgerät. Samsungfans brachten diesbezüglich immer wieder negative Kommentare auf, dass Samsung in Sachen Material soweit zurückliegt. Dafür konnte bislang der Akku leicht ausgetauscht werden, sowie der Speicher konnte mittels Micro-SD Karte aufgerüstet werden. Das war bei iPhones noch nie möglich, auf diese Möglichkeit wird allerdings nun mit dem neuen Samsungsmartphone ebenfalls verzichtet. Dafür erhält man nun ein besseres Material, als zuvor. Achtet man lediglich auf das Design des Gerätes könnte man meinen, dass Samsung keine eigenen Designer hat, sondern lediglich von anderen Herstellern kopiert. So derart ähnlich wie dieses Mal waren sich die Flaggschiffe von Samsung und Apple noch nie. Um den großen Unterschied jedoch zu sehen, darf unserer Meinung nach nur die untere beziehungsweise die rechte Seite betrachtet werden. Denn diese weisen die größten Gemeinsamkeiten auf.
Akku
Das iPhone 6 verfügt über eine Akkukapazität von gerade einmal 1,180 mAH. Der Akku soll laut Hersteller für eine durchschnittliche Benutzungsdauer von zehn Stunden sorgen. Ganz im Gegensatz hierzu bietet das Galaxy S6 einen 2,550 mAH Akku an. Der Hersteller des neueren Gerätes gibt außerdem an, dass die Ladezeit nur halb so lange sei, als die von Apple. Zehn Minuten laden würden laut Entwickler für eine Nutzungsdauer von vier Stunden locker ausreichen. Zudem wird eine neue Technologie verwendet. Neben dem Aufladen mit dem Kabel kann nun via Induktion geladen werden. Mit dem Lightning-Kabel hinkt Apple also hinterher.
Kamera
Bei der Kamera liegt der Kalifornier schon lange hinten. Zumindest was die Auflösung angeht. Das Samsung Galaxy S6 übertrumpft mit einer Auflösung von 16 MP die Kamera von Apple, welche lediglich acht Megapixel bieten kann. Allerdings besitzt die Kamera von Apple einige Features mehr, als die von der S-Reihe. Bis jetzt. Bisher besaß lediglich das iPhone 6 einen Zeitlupenmodus, welcher allerdings auch mit dem S6 möglich ist. Apple warb in der Präsentation des neuen Gerätes mit der automatischen Gesichtsfokosierung. Diese kann nun auch bei dem Galaxy S6 gefunden werden und wird damit das erste Mal verbaut. Neu bei beiden Geräten ist zudem der Bildstabalisator. Dieser wurde zuerst bei dem iPhone 6 verbaut und jetzt ist dieser auch bei dem Galaxy S6 mit an Bord. Zufall oder haben sich hier die Koreaner etwas abgeschaut? Aber eines ist ganz klar: in Sachen Auflösung sind Geräte der S-Reihe schon lange an dem iPhone vorbei gezogen.
Fingerabdrucksensor und Bezahldienst
Der Fingerabdrucksensor TouchID wurde erstmals bei dem iPhone 5s verbaut. Daraufhin konnte in dem Galaxy S5 ebenfalls ein Fingerabdrucksensor vorgefunden werden. Während man bei TouchID lediglich den Finger auf den Sensor legen musste, welcher im Home-Button verbaut ist, war bei dem S5 ein Streichen über den Sensor von Nöten. Samsung hat dem nun Abhilfe geschaffen.
Am Rande aber ebenfalls interessant: im September wurde in Amerika von Apple ein mobiler Bezahldienst vorgestellt – Apple Pay. Mittels des iPhone 6 kann in vielen Läden bezahlt werden. Hierfür reicht das Auflegen des Fingers auf TouchID aus, um die Bezahlung mittels Kreditkarte zu tätigen – ohne den Geldbeutel verwenden zu müssen. Dies ermöglichen NFC-Sensoren, sowie ein NFC-Chip, welcher in dem Smartphone verbaut ist. Samsung stellte nun auf dem MWC ebenfalls einen Bezahldienst vor mit dem einfallsreichen Namen Samsung Pay. Überhaupt nicht ähnlich zu dem Namen des größten Konkurrenten. Die Funktionsweise: dieselbe.
Betriebssystem
Während bei dem Galaxy S6 Googels Betriebssystem Android 5.0 Lollipop zum Einsatz kommt, kann das iPhone 6 eine eigens entwickelte Software von dem Unternehmen aufweisen. Nämlich iOS 8. Obwohl das iPhone 6 im Gegensatz zu anderen Androidsmartphones lediglich einen Dual-Core Prozessor besitzt, ist die Performance des Betriebssystems oftmals besser als die, anderer Androidgeräte. Dies ist auch bei älteren Galaxygeräten der Fall und wird aller Wahrscheinlichkeit nach auch bei den neusten Geräten der Fall sein. Außerdem verbaut Apple seit zwei Generationen eine 64-bit Architektur. Diese ist nun erstmalig auch bei dem Samsung Galaxy S6 zu finden. Dieser Schritt war allerdings auch notwenig, da bereits weitere Hersteller auf diese neue Innovation gesetzt haben.
Speicherkapazität und Preise
Zwei der drei Speicherkapazitäten stimmen bei den beiden Herstellern überein. Das iPhone 6 ist ab einer Speichergröße von 16 Gigabyte zu haben, das Samsung Galaxy S6 startet schon bei 32 GB. Dafür lässt der amerikanische Konzern diese komplett aus und macht erst bei 64 GB weiter. Neben diesen beiden Modellen ist auch eine 128 GB-Variante des iPhone 6 erhältlich. Auch das Galaxy S6 ist mit einer Größe von 64 GB zu haben, selbstverständlich darf die größte Variante mit 128 GB auch bei den Südkoreanern nicht fehlen. Die Preise sind identisch. Zwar beginnt der Verkaufsstart des Samsung Galaxy S6 erst am 10. April, trotzdem kann das Smartphone bereits bei einigen Anbietern wie 1&1 vorbestellt werden. Beide Geräte starten bei einem Startpreis von 699 Euro. Jedoch erhält man bei dem Samsunggerät dafür einen größeren Speicher, als bei dem iPhone 6. Die 64 GB Version ist bei beiden Entwicklern für einen Preis von 799 Euro zu haben, die größte Varianten kosten 899 Euro. Zwar bis jetzt nicht berücksichtigt, aber dennoch relevant ist der Aufpreis zu den beiden anderen Geräten. Müssen für das iPhone 6 Plus lediglich 100 Euro Aufpreis hingelegt werden, werden für das Samsung Galaxy S6 Edge 150 Euro mehr fällig.
Wie man also sieht orientiert sich Samsung schon stark an Apple. Zumindest an Design und dem Bezahldienst. Zwar ist Samsung bei der Kamera schon weiter vorne dabei, jedoch weist das neue Flaggschiff auch einige neue Features in der Kamera auf, welche seither nur bei dem iPhone zu haben waren. Im Großen und Ganzen sind sich die Geräte in vielen Punkten ziemlich ähnlich, jedoch natürlich in vielen Punkten auch von Grund auf verschieden. Ob an manchen Punkten wirklich die Absicht eines Plagiats bestand, weiß nur Samsung.
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