Letztes Jahr zeigte man sich noch optimistisch: die Roaminggebühren sollen bis Ende 2015 abgeschafft werden. Neusten Informationen zufolge ist dem nicht so. Zwar soll es eine Entlastung bei den Aufpreisen geben, das ist jedoch alles. Das Telefonieren im Ausland wird doch nicht kostenfrei.
Vergangenes Jahr plante das EU Parlament die Abschaffung von Roaminggebühren. Als Stichtag wurde der 15. Dezember 2015 anvisiert. Von Beginn an waren die Mobilfunkanbieter dagegen. Nach neustem Stand wird es nicht bis zu der Abschaffung kommen. Wie die Süddeutsche Zeitung heute berichtet, läuft alles anders als geplant. Laut Informationen der Süddeutschen Zeitung liegt BILD ein geheimes Dokument vor. In diesem heißt es, dass ab 2016 pro Jahr 100 MB mobiles Internet, 50 Minuten Telefonie sowie 50 SMS zum Inlandspreis frei sind. Anschließend werden die üblichen Roaminggebühren wie bislang gehabt fällig.
Seit 2007 wurden die Gebühren von der EU Kommission gesenkt. Dennoch sind diese bislang viel zu hoch. Die Preise orientieren sich nämlich keineswegs an den Kosten für die Mobilfunkkonzerne. Die Kosten für die Konzerne selbst sind gering. Im Vergleich sind die Preise, welche der Endkunde bezahlen, muss utopisch hoch. Ein guter Grund, warum die Mobilfunkanbieter immer für eine komplette Abschaffung waren. Zudem sind unserer Einschätzung nach auch die Freibeträge, welche ab kommendem Jahr zur Verfügung stehen sollen, sehr niedrig. vzbv-Vorstand Klaus Müller:
„Die Abschaffung der Roaming-Gebühren war von der EU versprochen“ .[…] „Eine Kehrtwende darf es nicht geben. Europäische Politik muss verlässlich sein und innerhalb der EU darf es keine Diskriminierung der Verbraucher jenseits der Ländergrenzen geben. Kommunikation ist nicht nur ein Urlaubsspaß, sondern innerhalb Europas für viele Menschen notwendiger Alltag. Wer einen europäischen Binnenmarkt will und ein Freihandelsabkommen verhandelt, darf bei den Telefongebühren nicht an den Landesgrenzen auf die Bremse treten.“ (Quelle: Caschys Blog)
Auch die luxemburgische EU-Parlamentarerin Viviane Reding ist von den Plänen alles andere als überzeugt:
„Schande. […] „Eigentlich müsste es einen Volksaufstand geben! In geheimen Brüsseler Ministerialrunden wird beschlossen, den Leuten weiter das Geld aus der Tasche zu ziehen“ (Quelle: Süddeutsche Zeitung)
Bislang gibt es noch keinen Beschluss. Des weiteren seien sich die Länder noch immer nicht einig. Wir sind gespannt, ob diese lächerlichen Plänen umgesetzt werden.
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