Review: Juke! – der etwas andere Musik-Streaming-Dienst
Längst ist das Musikstreamen in unserem Alltag angekommen. Wo früher Geld für eine CD ausgegeben wurde, wird heute ganz locker eine Musik-Flatrate gebucht, die eine schier unendliche Auswahl an Musiktiteln in den verschiedensten Genres und Sprachen wiedergibt. Neben den bekanntesten Musik-Streaming-Diensten, wie Spotify oder Deezer, versuchen sich immer mehr Streaming-Anbieter in diesem Markt zu etablieren. So auch Juke! – ein etwas anderer Musik-Streaming-Dienst, den ich für euch genauer unter die Lupe genommen habe. Für den Test wurde mir freundlicherweise das Premium-Paket freigeschaltet, welches sich normalerweise auf 9,99 Euro pro Monat beläuft.
Der Einstieg
Bei meinem ersten Besuch auf der Juke-Homepage war ich von dem schönem Design der Website und der Übersichtlichkeit angenehm überrascht. Übersichtlich gegliederte Menüs erleichtern die Bedienung und führen zunächst ohne Weiteres zum gewünschten Ergebnis. Ein Sortiment aus derzeit knapp 40 Millionen Liedern garantiert einen wohl nie endenden Musikgenuss. Auch die Registrierung ist innerhalb von wenigen Minuten abgeschlossen und ist somit wirklich benutzerfreundlich gestaltet worden.
Der erste Unterschied zu anderen Plattformen zeigte sich mir in der Option der Zahlungsmethoden: Da normalerweise nur die Zahlungsmodalitäten (Kreditkarte, per Bankeinzug, etc.) in diesem Bereich geklärt werden, kann hier separat noch ein Guthaben auf das eigene Benutzerkonto geladen werden. Wozu das Guthaben benötigt wird, erfahrt ihr im nächsten Punkt.
Juke! – ein Alleskönner?
Wie diese Überschrift schon verrät, kann Juke! viel mehr als nur Musik. Schon auf der Startseite offenbart sich einem ein Anblick, mit dem man so nicht gerechnet hatte. Aus dem Musik-Streaming-Dienst wird eher eine Multimedia-Plattform, die unter anderem Filme, Serien, PC-Spiele, Bücher und anderweitige Software wie Sprachtrainier und Bearbeitungsprogramme zum Kauf anbietet. Neben dem normalen Kauf kann eine große Auswahl an Serien und Filmen wie in einer Online Videothek ausgeliehen werden.
Wie bei einigen Film- und Serienplattformen üblich, kann zwischen Standard Definition und High Definition gewählt werden, dementsprechend variiert der Preis. Nun klärt sich auch die Frage zum Guthaben, welche sich zuvor aufgetan hat. Mit dem Guthaben können somit beispielsweise Spiele und Bücher gekauft, oder Serien ausgeliehen werden.
Die Musik-Flatrate
Ich hatte die Befürchtung, dass durch dieses breite Angebotsspektrum von Juke! die Qualität der Musik-Flatrate in Mitleidenschaft gezogen werden könnte, da der Fokus eben nicht nur auf der Musik liegt. Was mir sofort ins Auge fiel, waren die unzähligen Playlists, die für mich ein Wirrwarr an unterschiedlichsten Musikgenres und Namen darstellten und somit für Verwirrung sorgten. Eine Playlist wie „Top Drummer“ passen meiner Meinung nach einfach nicht neben eine „Happy Birthday Kelly Clarkson“-Playlist. Eine einheitlichere Gliederung wäre daher wirklich wünschenswert.
Ein weiterer Nachteil ist, dass Neuerscheinungen oftmals erst später zum Anhören zur Verfügung stehen als auf anderen Plattformen. Kann natürlich auch als Jammern auf höchstem Niveau gedeutet werden, aber wie ich finde, machen solche Kleinigkeiten oftmals den Unterschied zu anderen Streaming-Diensten aus. Übrigens: Nutzer, die nicht zu den Musik-Flat-Abonnenten gehören, kommen nur in den Genuss der Demo-Versionen der Lieder und können nur für 30 Sekunden in die Lieder hineinhören. Um also Juke! sinnvoll nutzen zu können, muss eine Musik-Flatrate abonniert oder Guthaben auf das Benutzerkonto aufgeladen werden. Mit genügend Guthaben können dann ganze Alben gekauft werden. Im Großen und Ganzen keine wirklich schwerwiegenden Fehler, aber Kleinigkeiten, die den Weg zum unbesorgten Musikgenuss etwas beeinträchtigen.
App
Ein wirklich schöner Einfall seitens Juke! war die Aufspaltung des Sortiments in verschiedene Apps. Das heißt, dass es für Musik, Bücher und Filme je eine eigene App mit dem dazugehörigen Content gibt. Die Apps sind an sich genauso aufgebaut und gegliedert, wie die Homepage. Wer sich also auf der Homepage zurecht findet, sollte auch in den Apps keine Probleme haben. Ein kleines Manko gibt es dennoch: Die Ladezeit beim „Erstöffnen“ der Musik-App und der einzelnen Lieder – unabhängig von der Internetgeschwindigkeit. Ab und zu stürzt die App auch ab, was dann wieder einige Sekunden zum Neuladen der Seite erfordert. Im Vergleich zu Spotify verbrachte ich teilweise mindestens fünf Sekunden länger, um in den Musikgenuss zu kommen.
Kundendienst
Wie fast jede Website, ist auch Juke! im Besitz eines Kundendienstes. Sehr positiv haben mich die Auswahlmöglichkeiten zur Kontaktaufnahme mit dem Kundendienst gestimmt. Mit dem direkten Kontakt per E-Mail, Rückruf oder Live-Chat mit Mitarbeitern des Kundendienstes kann somit das Anliegen über drei verschiedene Wege übertragen werden. Ich bin ein großer Fan des Live-Chats, da durch diese Methode ein direkter Kommunikationsweg zum Mitarbeiter hergestellt wird, ohne sich zum Telefonieren überwinden zu müssen. Diese Funktion ist noch nicht weit verbreitet – deshalb Daumen hoch.
Fazit
Juke! schaut mit seiner Umsetzung der multimedialen Plattform über den Tellerrand des einfachen Musik-Streamings hinaus und bietet seinen Kunden sozusagen ein Allround-Paket, über welches die Kunden eine Vielzahl von Unterhaltungsspektren durch einen einzigen Anbieter abgedeckt bekommen. Klar ist, dass noch viele Kleinigkeiten verbessert werden müssen und immer Luft nach oben ist, wenn der direkte Vergleich zu Musik-Streaming-Konkurrenten gezogen wird. Was auch noch beachtet werden sollte: Juke! gibt es erst seit 2015, daher bin ich fest davon überzeugt, dass in Juke! noch sehr viel Potenzial steckt. Mit monatlichen Kosten von knapp 10 Euro für eine Musikflat bietet Juke eine gute Alternative zu anderen Plattformen an. Auch die Kosten für Bücher und Filme bewegen sich in einer realisierbaren Preisspanne.
Zusammenfassung
Juke! ist eine aufstrebende Multimedia-Plattform mit viel Potenzial und einer guten Idee, die zukünftig zum Erfolg führen könnte. Preislich unterscheidet sich Juke! nicht großartig zu anderen Streaming-Diensten und bietet zudem eine Vielzahl von unterschiedlichen Unterhaltungsspektren über nur eine Plattform an.
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