Es ist weitlich bekannt, dass Steve Jobs den Touchscreen am Mac nicht wollte. Und auch heutige Applegrößen stimmen mit ihm überein. So sagt etwa Marketingchef Phil Schiller: der Touchscreen am Desktop ist absurd.
Steve Jobs hatte den Touchscreen am Mac stets abgelehnt. Angeblich weil er meinte, dem Nutzer würde bei dessen Nutzung über kurz oder lang unweigerlich der Arm lahm. Aber auch nach Jobs Tod ändert Apple seine Politik hier nicht. Verschiedene Beobachter hatten nach Vorstellung der neuen MacBooks mit Touch Bar spekuliert, dies könne ein weiterer Schritt hin zu einem Touch-macOS sein. Solche Gerüchte kamen bereits erstmals auf, als Apple das Scrollverhalten am Mac damals dem iOS-System angenähert hatte.
Damals wie heute alles Quatsch, sagte jetzt Apples VP Marketing Phil Schiller, der unter anderem auch den App Store verantwortet. Touchscreens am Mac machten einfach keinen Sinn. Ein Multitouch-Display im MacBook würde nicht reichen, so Schiller in einem Interview. Das würde das MacBook zu weit vom iMac entfernen und man käme nicht umhin, auch im iMac einen Touchscreen zu verbauen – spätestens da werde es aber absurd. Wo die Nutzer komfortabel mit Trackpad und Maus arbeiten können, werden sie nicht ständig die Hand ausstrecken wollen, um am Bildschirm mit dem Mac zu interagieren. Wir denken an die gesamte Plattform, so Schiller weiter, können Sie sich vorstellen wie es ist an einem 27 Zoll Bildschirm jeden Punkt per Touch erreichen zu wollen? Das wäre ein Desaster. Man kann die Plattform nicht für beides optimieren, Trackpad, Maus und Touch – wir haben es ausprobiert und erkannt, dass es nicht das richtige ist. Deshalb haben wir die Touch Bar entwickelt, die optimal auf eine Fingerbedienung am Mac abgestimmt ist.
Microsoft denkt anders
Nicht alle Branchengrößen teilen Apples Position: Microsoft setzt etwa bei seiner Surfacereihe konsequent auf Touch und wird damit zunehmend erfolgreich, auch wenn viele Nutzer weiterhin der Meinung sind, dass Windows 10 noch immer nicht perfekt auf Touchscreen-Bedienung ausgerichtet ist. Microsoft hat allerdings auch nicht den Anspruch Soft- und Hardware für Mobil und Desktop aus einer Hand zu liefern. Es hat die begrenzte Surface-Familie ins Leben gerufen, dort ist Touch-Bedienung recht überzeugend umgesetzt. Wie andere Hersteller ihre Geräte, die mit Windows laufen, ausstattet, ist für Microsoft nicht relevant. Ein direkter Vergleich zwischen dem (neuen) Surface und den neuen MacBooks ist daher nicht so einfach.