Mit jedem Mausklick fliegen unzählige Daten mit einer rasanten Geschwindigkeit quer durchs Internet. Das ermöglicht uns ohne eine merkbare Zeitverzögerung mit Freunden auf der ganzen Welt zu chatten, Serien zu streamen oder einfach aktuelle Nachrichten abzurufen. Hierfür ist das Prinzip der Netzneutralität ein entscheidender Aspekt. Die Netzneutralität besagt grundsätzlich, dass jedes Datenpaket gleich behandelt werden muss.
Jedoch kann die Neutralität auf verschiedenen Wegen ausgelegt werden: Eine völlige Netzneutralität würde bedeuten, dass jedes Paket in jeder Hinsicht gleich behandelt wird. Es werden keine Dienste respektive Plattformen unterschieden und bevorzugt berücksichtigt. Alternativ könnten nur gleiche Dienste gleichberechtigt sein. So können unterschiedliche Dienste in Kategorien wie beispielsweise Telefonie, Dateiübertragung oder Internetseiten eingeteilt werden. Nicht alle Dienste benötigen die selbe Übertragung. Bei einigen ist eine höhere Datenrate wichtiger, wobei andere Dienste mehr Wert auf eine möglichst kurze Paketlaufzeit Wert legen. Zwischen den unterschiedlichen Kategorien kann dann eine Priorisierung der Übertragung statt finden. Lediglich innerhalb einer Kategorie müssen alle Dienste wiederum gleich behandelt werden.
Anbieter haben zwei Möglichkeiten mit dem Thema umzugehen. Entweder sie erhöhen ständig die Kapazitäten ihrer Netze und transportieren alle Daten gleichberechtigt. Dann würden die Netze „neutral“ bleiben. Zweiter Weg wäre die Übertragung unterschiedlicher Dienste mit verschiedenen Qualitäten und Geschwindigkeiten. Viele Anbieter stellen sich übrigens gegen Netzneutralität. Sie sind der Meinung, dass die letzte Form der Netzstruktur effizienter sei und Datenstaus verhindern würde. Im Falle aller Fälle könne sicher gestellt werden, dass „wichtige Daten“ weiterhin mit konstanter Qualität übertragen werden.
Kritiker befürchten, dass einflussreiche Unternehmen ein Monopol aufbauen wollen indem sie Provider bezahlen, um ihre Plattform zu priorisieren. Somit hätten sie einen Vorteil gegenüber Mitbewerbern. Auf Dauer hätten dadurch neue, noch kleinere Unternehmen fast keine Chance mehr auf dem Markt.
Ein weiteres heiß diskutiertes Thema sind sogenannte „Zero-Rating“-Angebote. Telekoms StreamOn ist hierfür ein gutes Beispiel. Bei „Zero-Rating“-Angeboten handelt es sich um Angebote für Streaming-Dienste wie zum Beispiel Spotify, bei denen das sonst limitierte Datenvolumen nicht verbraucht wird und sich unbegrenzt nutzen lässt solange man das Angebot bezieht. Dass hierbei die Netzneutralität verletzt wird merkt man schnell.
Kaum ein unbekanntes und finanziell schwaches Unternehmen kann es sich leisten, ihr Produkt ähnlich wie bei der Telekom bevorzugt behandelt wird. Dennoch ist umstritten, ob StreamOn die Netzneutralität verletzt, da der Anbieter verspricht, dass theoretisch jeder Anbieter mit in das Portfolio mit aufgenommen werden könne.