Nach London-Attentat: Regierung fordert Hintertüren bei Messengern
Nach der Terror-Attacke in London in der vergangenen Woche rückt wieder WhatsApp und dessen Sicherheit in Kritik. Diesmal geht es allerdings darum, dass der Messeger verschlüsselt und den Regierungen daher ein Dorn im Auge ist. Nach dem Terroranschlag fordert die englische Regierung, dass es keinen „sicheren Platz“ für Terroristen bei Messengern geben dürfe. Zudem ruft Amber Rudd Konzerne wie Twitter, Apple und Google zu mehr Zusammenarbeit auf.
Der Terroranschlag von London am 22. März hat der Welt den Atem stocken lassen. Wie nun bekannt wurde, hat der Attentäter wenige Minuten vor dem Anschlag seinen Plan über Facebooks Messenger WhatsApp bekannt gegeben. Nicht nur deshalb spricht sich Amber Rudd, Home Secretary, für mehr Zusammenarbeit mit Entwicklern und Herstellern aus. In einem Interview mit BBC sagt Rudd, dass es keinen „sicheren Platz“ geben dürfe, über welchen sich die Terroristen austauschen können.
Vor allem verschlüsselte Messenger wie beispielsweise WhatsApp, Telegram aber auch iMessage machen den Regierungen und Geheimdiensten das Leben schwer. Amber Rudd fordert deshalb, dass es für Regierungen eine Hintertür geben müsse, die Verschlüsselung zu durchbrechen.
„We need to make sure that organisations like WhatsApp, and there are plenty of others like that, don’t provide a secret place for terrorists to communicate with each other.“ (Quelle: BBC)
Gegenüber dem Tech-Portal recode hat WhatsApp Stellung dazu bezogen. Facebooks Tochterkonzern sei entsetzt über die jüngsten Geschehnisse in London und werde mit den Strafverfolgungsbehörden nun so eng wie möglich zusammenarbeiten, um alle offenen Fragen aufzuklären. Auf die Frage, wie der Konzern zu Hintertüren für Regierungen und Geheimdienste steht, wird nicht eingegangen. Im Gegensatz dazu gibt es schon länger die Meinung von Apple CEO Tim Cook, welcher Backdoors schon immer als eine große Gefahr sieht und diese deshalb ablehnt.
Bei Apple werde es niemals Hintertüren geben, so Cook vor längerer Zeit. Auch das lässt Home Secretary Rudd in ihrem Interview nicht unausgesprochen und erinnert an den Streit zwischen dem FBI und dem Apfel-Konzern. Amber Rudd fordert Konzerne wie Apple zu mehr Zusammenarbeit auf.
Man wolle keinen Zugriff auf die Verschlüsselung von Apple oder deren Cloud, sondern lediglich eine bessere Kooperation. Die Regierung würde sich freuen, wenn Apple erkennen würde, dass der iPhone-Hersteller eine große Verantwortung trägt und beispielsweise im Terror-Fall enger mit Strafverfolgungsbehörden zusammenarbeiten sollte.
„I would ask Tim Cook to think again about other ways of helping us work out how we can get into the situations like WhatsApp on the Apple phone. We’re not saying ‘open up,’ we don’t want to ‘go into the cloud,’ we don’t want to do all sorts of things like that,” she added. “But we do want them to recognize that they have a responsibility to engage with governments, and engage with law enforcement agencies when there is a terrorist situation. We would do it all through the carefully thought-through, legally covered arrangements. But they cannot get away with saying we are a different situation. They are not.” (Quelle: recode)
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Musste soeben wechseln. Habe nun Whatsapp deinstalliert und nutze nur noch Signal und Threema. Bin bis jetzt ziemlich zufrieden, auch wenn nicht viele meiner Freunde Threema benutzen. Allerdings muss man sagen, dass man bei Threema auf die Firmenpolitik vertrauen muss.
Hey Rolf, ja, das größte Problem der alternativen Messenger ist leider, dass nur wenige Freunde mitziehen möchten. Das mit Threema ist äußerst interessant. Bei WhatsApp werden immer Backdoors gefordert, doch bei Threema, wo die Verschlüsselung zumindest laut Entwickler noch viel stärker ist, verliert niemand ein Wort. Ich bin jedenfalls gespannt, wie die erneute Verschlüsselungs-Debatte diesmal ausgeht.
Grüße Moritz