Logitech MX Ergo getestet: Der Trackball feiert ehrenvolles Comeback
Nach vielen Jahren bringt Logitech mit dem MX Ergo wieder einen Trackball auf den Markt. Noch immer schwören viele Profis auf die Vorteile der Kugelschubser. Mit einer Vielzahl an neuen Features möchte der Hersteller nun in diesen Markt zurückkehren. Ob die Auferstehung gelingt und wie sich der Neue im Vergleich schlägt, erfahrt ihr in unserem Test. Der Logitech MX Ergo wurde uns freundlicherweise vom Hersteller zur Verfügung gestellt.
Auspacken und erster Eindruck
Der Logitech MX Ergo kommt in einer schicken Plastikverpackung, wie mittlerweile von Mäusen aus dem Premiumsegment bekannt. Nach dem Auspacken wird gleich die Größe des Ergo ersichtlich. Er ist um einiges breiter und höher, als vergleichbare normale Mäuse und ein gutes Stück größer wie sein direkter Vorgänger, der Logitech M570. Da unser Tester mit relativ großen Händen ausgestattet ist, lag die Form gut in der Hand. Wer eher normale bis kleinere Hände hat, sollte im Vorfeld prüfen, ob der Logitech MX Ergo trotzdem angenehm in der Hand liegt. Jedoch sind bei einem Trackball auch ganz andere Griffmuster möglich, da er ja nicht wirklich geschoben oder bewegt werden muss. Im weiteren Lieferumfang ist außerdem der bekannte Logitech Unifying Empfänger sowie ein USB Ladekabel enthalten. Wie schon bei der neuen Logitech CRAFT (zum Testbericht) ist es auch beim Ergo nicht möglich, eine Verbindung nur über Funk zu realisieren. Die USB Buchse dient allein als Stromanschluss.
Der Trackball selbst bietet mehrere besondere Features. Wie viele andere Mäuse bietet dieser ein 4-Wege-Drehrad als mittlere Maustaste, zwei Daumentasten und den Geräteumschalter. Auf vielfältigen Nutzerwunsch hin, laut Logitech, wurde aber erstmals ein Hotkey direkt neben der Kugel installiert, der eine schnelle Umstellung der Abtastauflösung ermöglicht. So kann der Nutzer extrem schnell zwischen unpräzisen, aber schnellen Bewegungen zu langsamen, extrem präzisen Cursorbewegungen wechseln. Das könnte auch für Anfänger eine willkommene Erleichterung sein.
Eine wirkliche Neuerung ist der verstellbare Standfuß. Auf Basis einer Metallplatte mit magnetischer Arretierung kann die Neigung des MX Ergo entweder auf 0 oder 20 Grad verstellt werden. Eine wirklich intelligente Lösung, denn bereits während unseres relativ kurzen Testzeitraums von drei Wochen haben wir die Neigung sicher einige Male verstellt. Doch dank der Magnet-Lösung, dürften nach tausenden Umstellungen keine Abnutzungserscheinungen auftreten. Die nach rechts geneigte Stellung war für uns im Test wesentlich angenehmer und natürlicher. Ganz klar zu sagen ist jedoch, dass der Trackball ausschließlich für eine rechtshändige Bedienung geeignet ist.
Zusätzlich bietet der Logitech MX Ergo nun auch die Möglichkeit, zwischen zwei verbundenen Geräten zu wechseln; etwa dem per Bluetooth verbundenen Mac oder dem per Unifying Empfänger angebundenen Windows-Laptop. Insgesamt lohnt sich, unserer Erfahrung nach, die Verbindung über den Unifying immer. Die Verbindung ist wesentlich stabiler und hat eine geringere Latenz im Vergleich zu Bluetooth. Auch das Aufwecken aus dem Standby oder andere Aktionen machen so keine Probleme. Außerdem ist der Empfänger extrem klein, braucht nur einen USB-Slot und kann bis zu sechs weitere Logitech Geräte verbinden.
Eine weitere Neuheit ist die Verbindung des Logitech MX Ergo via Logitech Options zu zwei Geräten gleichzeitig. Die von Logitech “Flow” genannte Software ermöglicht einen nahtlosen Wechsel zwischen beispielsweise einem Laptop und Desktop PC. Im Endeffekt sieht das Ganze dann so aus wie ein Zwei-Monitor-System, nur dass eben nicht beide am gleichen PC angeschlossen sind.
Doch die Kernkomponente eines jeden Trackball ist die Kugel. Für den Logitech MX Ergo hat sich der Hersteller für eine sehr leichtgängige und schnelle Kugel entschieden. Einsteiger dürften eine gewisse Eingewöhnungszeit brauchen. Im Test wies die Kugel selbst zu Anfang ein paar Unebenheiten auf, was zu einem gelegentlichen Kratzen führte. Dies war aber schon nach wenigen Stunden verschwunden. Nach einer kurzen Recherche im Netz zeigte sich aber, dass wohl mehrere Nutzer von diesen Unebenheiten betroffen waren. Es ist zwar kein Problem, die paar Stunden damit auszukommen, doch bei einem Gerät von 110 Euro kann erwartet werden, dass so etwas nicht passiert.
Der neue Präzisionsmodus ist wirklich goldwert. Wird die Taste über der Kugel des Logitech MX Ergo kurz gedrückt, verringert sich die Geschwindigkeit des Cursors deutlich. So kann der Nutzer etwa in Zeichenprogrammen wesentlich feinfühliger arbeiten. Der Präzisionsmodus bleibt so lange aktiv, bis die Taste abermals gedrückt wird. Wer dieses Feature nicht nutzen oder es lieber über eine andere Taste auslösen möchte, braucht sich nur kurz mit der neuen Logitech Options Software auseinanderzusetzen. Hier können alle Tasten komplett umgelegt werden und auch verschiedenste Aktionen zugewiesen werden.
Sehr bedauert haben wir die Änderungen der Tasten neben der linken Maustaste. Beim Vorgänger waren diese in Richtung des Zeigefingers geneigt und konnten so sehr angenehm erreicht werden, um unter anderem im Browser eine Seite vor oder zurück zu springen. Die Tasten des Ergo sind flach und lassen sich ein wenig schlechter erreichen.
Neu ist zudem der fest im Gerät verbaute Akku, dieser ist nicht durch den Benutzer austauschbar. Laut Herstellerangaben soll der Lithium-Polymer-Akku bis zu vier Monate durchhalten. In unserem Test mussten wir zumindest nie das Kabel benutzen. Allerdings bietet ein nicht tauschbarer Akku auch nur einen weiteren Grund, der den Trackball in ein paar Jahren unbrauchbar machen könnte. Bei unserem alten M570 konnte einfach der nächste AA Akku eingelegt werden, wenn der alte mal nicht mehr die volle Leistung brachte.
Im gleichen Zusammenhang erscheint uns die Wahl des Ladekabels als sehr unglücklich. Die Logitech MX Craft, die kurz zuvor bei uns im Test war, verwendet ein USB-C Kabel für die Aufladung. Warum der Logitech MX Ergo nun aber mit einem USB-Micro Kabel geladen werden muss, ist uns ein Rätsel und erweitert nur den heimischen Kabelsalat. Zugegebenerweise halten wir die USB-Micro Schnittstelle für sinnvoller, da die allermeisten Geräte derzeit noch darüber geladen werden.
Fazit
Der ohnehin schon relativ kleine Markt für Trackballs ist oft noch gespalten in das Lager der Daumen beziehungsweise Finger Trackball-Nutzer. Doch wer bislang einen Daumen Trackball wie den M570 verwendet, dürfte sehr schnell Gefallen an Logitechs Neuem finden. Die vielen Neuerungen des Logitech MX Ergo und das anpassbare Design wissen einfach zu überzeugen. Wer bislang noch keinen Trackball verwendet, sollte mit dem Ergo einen guten Einstieg finden.
- Verstellbarer 0°-20° Winkel : Sie können den Winkel der ergonomischen Maus zwischen 0° und 20° verstellen, um eine natürliche komfortable Handposition mit reduzierter Muskelbelastung zu erzielen
- Komfortabel : Mit der MX Ergo Trackball Maus ist Ihre Muskelbelastung um 20 Prozent reduziert, verglichen mit herkömmlichen kabellosen PC-Mäusen
- Präzises Scrollrad : Bietet präzises und horizontales Scrollen sowie weitere handliche Einstellungen wie eine Kipp- und Klickfunktion
- Verstellbare Präzision : Wechseln Sie problemlos zwischen genauem oder schnellen Tracking. Der Sensor der Trackball Maus liegt zwischen 380 und 2 048 DPI
- Multi Device kompatibel : Mit dieser Trackball Maus können Sie den Cursor sowie Dateien vom Bildschirm eines Computers zum anderen wechseln - selbst von Windows-PCs zum Mac
Letzte Aktualisierung am 20.03.2020, es gilt nur der aktuelle Preis, welcher direkt bei Amazon angezeigt wird. Alle Preise ohne Gewähr und ohne Versandkosten. Bilder von der Amazon Product Advertising API. Alle Links sind Affilate Links
Zusammenfassung
Wer bislang einen Daumen Trackball wie den M570 verwendet, dürfte sehr schnell Gefallen an Logitechs neuem finden. Die vielen Neuerungen und das anpassbare Design wissen einfach zu überzeugen.
4.17
Schön, dass du da bist. Wir würden uns sehr freuen, wenn du uns als TechnikSurfer Leser deinen Freunden weiterempfehlen und uns auf den sozialen Netzwerken folgen würdest, damit du nichts mehr verpasst. Es lohnt sich - garantiert!
Ähnliche Artikel
Logitech CRAFT im Testbericht: All-In-One-Tastatur will zum teuren Alleskönner werden
Die CRAFT war eines der Logitech Highlights der diesjährigen IFA. Mit dem Design, mehreren kabellosen Möglichkeiten, und dem neuartigen Drehknopf möchte der Hersteller den etwas eingeschlafen Markt wieder aufrütteln. Kann das überzeugen?
Logitech zeigt neuen MX Ergo
Logitech enthüllt das neueste Mitglied seiner MX Familie, den MX Ergo Trackball. Neu dabei sind einige Features wie verstellbarer Winkel, Präzisionsmodus und Logitech Flow Kompatibilität.
Adventskalender Tag 14: Heimsicherung mit Logitech
Zum 14. Dezember verlosen wir wieder etwas ganz Besonderes – bereitgestellt von Logitech. Heute machen wir mit Logitech Logi Circle dein