Die Zukunft bei BlackBerry sieht ohnehin schon nicht rosig aus – und jetzt das: neusten Medienberichten zufolge ist die kanadische Polizei im Besitz des Verschlüsselungskeys von dem Smartphonehersteller. Damit war es der Polizei möglich, mehrere tausend Nachrichten zu empfangen und abzuhören.
Datenschutz spielt im digitalen Zeitalter eine zentrale Rolle. Erst vor Kurzem hat dies das FBI spüren müssen, als Apple sich weigerte, ein Verbrechersmartphone zu entschlüsseln. Wir haben berichtet. Doch BlackBerry sieht das wohl völlig anders. Wie heute bekannt wurde, hat die kanadische Polizei nämlich den Generalkey von BlackBerrys Verschlüsselungsmechanismen. Die Polizei hatte dadurch die Möglichkeit, rund eine Million Nachrichten zwischen BlackBerry Geräten zu empfangen und zu entschlüsseln. Das geht aus Gerichtsunterlagen hervor, welche sich mit einem Mordfall aus 2011 beschäftigen. Darin steht, dass die Polizei Zugriff auf die Nachrichten zwischen BlackBerry Geräten habe. Bekannt ist zwischenzeitlich auch, dass die Regierung zwei Jahre versucht hatte, genau diese Unterlagen unter Verschluss zu halten – vergeblich.
Aus den Unterlagen geht hervor, dass die Polizei bereits seit 2010 den Key in Form von Software besitze. Vermutlich waren zu dieser Zeit keine Smartphones von dem kanadischen Hersteller sicher. Lediglich wenn die Kommunikation über einen Firmenserver lief und der Sicherheitsschlüssel ausgetauscht wurde, konnten die Nachrichten nicht abgehört werden. Derzeit ist nicht klar, ob auch noch aktuelle Smartphones von der kanadischen Polizei abgehört werden können. Selbstverständlich gibt es keine offizielle Stellungnahme seitens BlackBerry oder der kanadischen Polizei, ob die Software vor ungefähr sechs Jahren tatsächlich herausgegeben wurde. Im letzten Jahr musste sich der kanadische Smartphoneentwickler schon um seine Existenz sorgen. Das wird dieses Jahr nicht leichter – erst recht nicht mit dieser Nachricht.
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