In Straßburg hat die Europäische Kommission gleich mehrere Leitziele für den Telekommunikationsausbau in der Europäischen Union verkündet. Bis 2020 sollen wichtige Städte mit W-LAN ausgestattet werden. Außerdem soll der neue Mobilfunkstandard 5G terminiert werden. Darüberhinaus wurde auch der Entwurf zum Glasfaserausbau veröffentlicht.
In seiner Rede zur Lage der Europäischen Union hat Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker angekündigt, freies W-LAN in alle Dörfer bringen zu wollen. Bis 2020 sollen alle wichtigen Zentren von Städten mit kostenlosem W-LAN Zugang ausgestattet werden.
„Wir schlagen heute vor, bis 2020 die wichtigsten öffentlichen Orte jedes europäischen Dorfes und jeder europäischen Stadt mit kostenlosem WLAN-Internetzugang auszustatten.“ – Jean-Claude Juncker (Quelle: Golem)
Juncker lässt allerdings offen, wie das Ziel bewerkstelligt werden soll. Derzeit ist unklar, wer für die W-LAN Netze verantwortlich sein soll und wie der Ausbau gefordert wird. Darüberhinaus ist die Frage der Haftung nicht geklärt. Dabei spielt das morgige Urteil, ob es eine Störerhaftung geben muss, eine entscheidende Rolle. Möglicherweise werden Betreiber von W-LAN Hotspots ohnehin von der Haftung freigestellt, weshalb diese Frage dann nicht mehr geklärt werden müsse.
Glasfaserausbau bis 2025
Der bereits gestern durchgesickerte Entwurf zum Glasfaserausbau wurde ebenfalls offiziell präsentiert. Bis 2025 sollen alle europäischen Haushalte an das Glasfasernetz angeschlossen werden. Dabei solle eine Mindestbandbreite von 100 Mbit/s gewährleistet werden. Auf Wunsch sollen die Leitungen sogar auf stolze 1 Gbit/s angehoben werden. Derzeit widersetzt sich die Deutsche Telekom jedoch dem Vorhaben, während sich Vodafone begeistert zeigt.
Darüberhinaus gibt Jean-Claude Juncker erste Termine bezüglich des 5G Ausbaus bekannt. Spätestens 2025 soll 5G mit bahnbrechenden Geschwindigkeiten den jetzigen LTE-Standard großflächig ablösen – und zwar in der gesamten EU. Ich bin sehr gespannt, welche Ziele sich gegenüber den Providern durchsetzen lassen – und vor allem, was von alldem erreicht wird.