Der chinesische Spitzenreiter Huawei hat Samsung verklagt. Der Chinese sieht elf seiner Patente verletzt und fordert nun Schadensersatz. Anscheinend wurde Samsung ein Lizenzangebot gemacht, welches jedoch abgelehnt wurde. Erstmals verklagt ein Nachzügler ein altes Vorbild. Ein Verkaufsstopp ist nicht zu erwarten.
Huawei dreht im wahrsten Sinne des Wortes den Spieß herum. Erstmals verklagt ein chinesisches Unternehmen einen großen Tech-Konzern. Der Chinese wirft Samsung vor, insgesamt elf Patente verletzt zu haben. Dabei geht es um Patente, welche Technologien im 4G-Empfang beschreiben. Außerdem habe Samsung Patente bei der Bedienoberfläche und dem Betriebssystem verletzt. Huawei gibt an, Samsung ein faires Lizenzangebot unterbreitet zu haben. Der Südkoreaner hat allerdings abgelehnt, weshalb man sich für die Klage entschieden hat.
„We hope Samsung will … stop infringing our patents and get the necessary license from Huawei, and work together with Huawei to jointly drive the industry forward,“ Ding Jianxing, Präsident von Huawei. (Quelle: Reuters)
Der Chinese hat die Patentklage nicht nur in Amerika, sondern auch in China eingereicht. Ursprünglich sei es nicht darum gegangen, Zahlungen zu fordern. Vielmehr wolle der Konzern eine faire Vereinbarung mit Samsung schließen. Bei der Klage ist lediglich von einem Schadensersatz die Rede. Ein Verkaufsstopp wird nicht gefordert. Huawei selbst gibt an, bis Ende 2015 50.377 Patente zugesprochen bekommen zu haben. Zudem wird der meiste Umsatz noch immer durch die Infrastruktur von Teekommunikationssystemen erzielt. Eine harte Woche für Samsung. Erst am Montag hat ein Patenttroll den Südkoreaner gemeinsam mit Apple verklagt – weil Smartphones zu viele Grundfunktionen bieten würden.
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