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Huawei MateBook im Test – ein bisschen iPad, ein bisschen Surface, fast perfekt

Mit dem MateBook zeigt Huawei sein erstes Tablet mit Windows 10. Außerdem ist es das erste Detachable, oft auch Convertible genannt, von dem Chinesen. Mit seiner mitgelieferten Tastatur wäre es geradezu prädestiniert, in den Konkurrenzkampf gegen das Microsoft Surface zu gehen. Doch das ist nur teilweise möglich. Nichtsdestotrotz überzeugt das Huawei MateBook in fast jeder Hinsicht. Das Tablet wurde uns freundlicherweise von Huawei zur Verfügung gestellt. Mit der Präsentation des Huawei MateBook auf dem MWC 2016 betrat der chinesische Hersteller erstmals das Feld der Detachables. Hier kämpfen schon länger Hersteller wie Microsoft, Dell und Samsung um die Vorherrschaft.

 

Hardware

Während der MWC 2016 wurde das Huawei MateBook in sechs Ausstattungsvarianten vorgestellt. Der geneigte Käufer sollte die Auswahl zwischen den Intel Core M Prozessoren mit der neuen Skylake Architektur haben. Auswählbar sollten der m3, m5 oder der m7 mit auch jeweils unterschiedlicher Speichergröße sein. Jedoch sind bis dato nur zwei Ausstattungsvarianten erhältlich. Entweder das Gerät mit m5, acht Gigabyte Arbeitsspeicher  und 256 Gigabyte SSD Speicher oder das kleinere mit m3, mit vier GB RAM und 128 Gigabyte Flash-Speicher.

Die Vorteile der Intel Core-M Reihe sind gerade für Tablets sehr wichtig, so bieten sie genügend Leistung bei gleichzeitiger lüfterlosen Kühlmöglichkeit. Natürlich reicht die Leistung aber nicht an die Prozessoren der i-Serie heran. Der Akku des Huawei MateBook weiß zu überzeugen und kann auch den des Microsoft Surface Pro 4 übertreffen. Dies wird jedoch mit einer niedrigeren Taktung des Prozessors erkauft.

 

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Gehäuse

Das komplette Huawei MateBook wurde aus Metall gefertigt und wirklich sehr gut verarbeitet. Über dem Display befindet sich die Frontkamera mit fünf Megapixeln. Am oberen Rand sind zwei Stereolautsprecher verbaut worden. Ein echtes Highlight, die Lautstärkewippe. Das sonst eher langweilige Teil poliert Huawei durch einen extrem schnellen und zuverlässigen Fingerabdrucksensor massiv auf. Damit kann das Huawei MateBook aufgeweckt und gleichzeitig der Benutzer angemeldet werden. Zudem kommt der Nutzer nicht drum herum, die auffällige Ähnlichkeit des Gehäuses mit dem eines iPads zu erkennen. Warum hier Huawei das Design größtenteils wirklich kopiert hat, können wir uns nicht erklären. Ein eigenes Design wäre wünschenswerter gewesen. So kann leicht der Eindruck eines komischen iPad Pro Klones entstehen.

 

Anschlussminimalismus

Auch bei den Anschlussmöglichkeiten scheint sich Huawei an Apple zu erinnern. Lediglich via einer USB-C Buchse und der standardmäßigen Klinkenbuchse kann das Huawei MateBook kabelgebunden kommunizieren. Die USB-C Buchse wird sowohl für das Ladegerät, als auch für Laufwerke und Ähnliches verwendet. Mit dabei ist eine kleine Adaptersammlung, um möglichst viele externe Geräte mit der USB-C Buchse verbinden zu können – ein Adapter Micro-USB-Buchse auf Typ-A-Buchse und ein Typ-C-Stecker auf Micro-USB-Stecker. Es stellt sich hier so dieselbe Problematik, wie bei dem aktuellen MacBook. Der Nutzer muss ohne zusätzliche Adapter entscheiden, ob er das Gerät laden oder auf ein externes Gerät zugreifen möchte. Zum Glück wurde uns die passende Dockingstation mitgeliefert. Mehr dazu weiter unten.

 

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Display

Mit zwölf Zoll bietet das Huawei MateBook eine gute Standardgröße für Detachables. Dabei liegt die Auflösung bei 2.160×1.440 Pixeln. Dadurch ergibt sich eine Pixeldichte von 216ppi, die für fast alle Anwendungen ein gestochen scharfes Bild liefert. Nur bei sehr naher Betrachtung können noch einzelne Pixelränder gesehen werden.

Selbst starkes Sonnenlicht kann das Huawei MateBook gut kompensieren. Die maximale Helligkeit von 418 cd/qm lässt es so relativ hell erscheinen. Mittels des 3:2 Formates bietet das Huawei MateBook ein angenehmes Format, sowohl hochkant als auch quer. Doch das Detachable ist nicht für jeden geeignet. Nutzer mit kleineren oder normalen Händen dürften, wenn sie das Huawei MateBook wie ein Tablet halten, Schwierigkeiten haben jede Stelle des Displays zu erreichen. Insgesamt gefällt uns das Display sehr gut, Filmschauen oder Arbeiten ist kein Problem.

 

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Tastatur

Im Lieferumfang befindet sich neben den üblichen Kabeln und den erwähnten Adaptern auch das passende Tastaturcover. Dieses ist aus Kunstleder gefertigt. Die Tastatur ist immer beim Kauf dabei und muss somit nicht extra gekauft werden. Die Tastatur entspricht in ihrem Aufbau weitgehend einer normalen Tastatur mit Chicklet Tasten. Uns hat der Anschlag der Tastatur leider nicht wirklich zugesagt. Der Druckpunkt wirkt schwammig und die Mitte der Tastatur wölbt sich sichtbar nach unten, wenn dort getippt wird. Das Durchdrücken der Tastatur liegt aber vor allem daran, dass durch Einsetzen des Huawei MateBook die Tastatur etwas vom Boden angehoben wird. Ein klarer Konstruktionsfehler. Nur mit hoher Konzentration lässt sich auch blind fehlerfrei tippen. Unter der Tastatur ist das, im Vergleich zu anderen Detachables, relativ große Touchpad. Dieses bietet Multitouch und kann auch geklickt werden. Durch die relativ große und breite Auflagefläche des Tastaturcovers erweist sich das Huawei MateBook allerdings noch als relativ standhaft auf dem Schoß.

Außerdem haben wir eine flexiblere Winkeleinstellung vermisst. Das Huawei MateBook kann mit dem Tastatur Cover nur in zwei verschiedenen Winkeln fixiert werden, wobei der eine auch nur dann wirklich hält, wenn der Touchscreen nur sanft berührt wird. In der anderen, steilen Lage kann auch stärker auf den Bildschirm gedrückt werden. Die Ausführung in braunem/beigem Kunstleder hat uns leider gar nicht gefallenT. Es wirkt billig und passt nicht zu dem sonst so ausgefeilten Design des Huawei MateBook. Würde Huawei am Aufstellwinkel und der Farbgebung noch etwas nachbessern, so könnten wir das Tastaturcover ohne jegliche Einschränkung empfehlen.

 

Gerade im Studenten- oder Büroalltag macht das Huawei MateBook eine durchweg gute Figur. Word, Excel, Musik-Streaming und Surfen geht fix und ohne Probleme von Statten. Als kabellose Schnittstellen stehen sowohl W-LAN ( 802.11ac) als auch Bluetooth 4.1 zur Verfügung. Diese sind auch beide sehr von Vorteil, denn leider bietet das Huawei MateBook kein Mobilfunkmodem und kann somit ohne Hilfe eines anderen Gerätes unterwegs nicht ins Internet. Warum Huawei hier gespart hat, ist uns rätselhaft.

 

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Huawei MatePen

Da uns Huawei freundlicherweise die komplette Zubehörpalette mit dem Huawei MateBook zur Verfügung gestellt hat, konnten wir auch den optional erhältlichen Huawei MatePen testen.

Dieser digitale Eingabestift für derzeit ca 70 Euro wurde speziell für das neue Huawei Gerät entwickelt. Laut Beschreibung soll dessen Vorteil gerade bei der Bildbearbeitung spürbar sein. Mit bloßem Auge lässt sich erkennen, dass die Spitze des MatePen wesentlich dicker ist, als die des Apple Pencils. Jedoch lässt sich relativ sauber damit schreiben und zeichnen. Eine Erkennung des Winkels, wie ihn der Apple Pencil gerade für Zeichner bietet, ist hier leider nicht vorhanden. Mit 2.048 Druckstufen kann aber trotzdem recht gut gezeichnet werden, nur eben nicht schraffiert oder ähnliches. Als kleines Gimmik hat der MatePen außerdem einen Laserpointer verbaut, der in Besprechungen durchaus seinen Sinn und Zweck haben kann. Vollgeladen soll der Stift ca. 100 Stunden durchhalten.

 

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Das Dock

Wie weiter oben schon erwähnt, bietet Huawei auch ein passendes Dock an. Erst damit kann unserer Meinung nach das Detachable als vollwertiger PC Ersatz gewertet werden – denn nur so sind ausreichend Schnittstellen verfügbar. Das MateDock wird in einem passenden (leider im gleichen Farbton wie das Tastaturcover) Kunstleder-Etui geliefert, welches noch zusätzlichen Stauraum bietet. Das Dock selbst kann einfach aus der Hülle entnommen werden. Der Docking-Adapter passt mit seinen Maßen gerade so in die Handfläche, kann also leicht überallhin mitgenommen werden. Sowohl an Vorder- als auch Rückseite befinden sich Anschlüsse. Die Verbindung zum Huawei MateBook wird über ein fest eingebautes USB-C Kabel realisiert, welches relativ stabil wirkt. Doch eine Frage interessiert mich brennend: ist bei einem Kabelbruch wirklich das ganze Teil hinüber?

Sind die beiden Geräte verbunden, kann der Nutzer auf einen VGA-Ausgang, eine HDMI-Buchse, eine Ethernet-Buchse sowie auf zwei USB-3.0-Buchsen zugreifen. Der HDMI Ausgang bietet bis zu 1.080p bei 60Hz. Damit das Huawei MateBook auch während der Nutzung des Docks geladen werden kann, hat eben jenes noch eine zweite USB-C Schnittstelle, an der das Ladegerät angeschlossen werden kann. Wichtig zu erwähnen ist, dass die beiden USB-Anschlüsse verschiedene Ladestromstärken bieten. So wird der Obere mit 0,5 und der Untere mit 0,9 Ampere befeuert. Wer das Huawei MateBook wirklich als vollen Notebook/PC Ersatz nutzen will, kommt keinesfalls um das MateDock herum. Denn nur eine USB-C Schnittstelle ist für die meisten Anwendungsgebiete einfach nicht ausreichend.

 

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Fazit

Mit dem Huawei MateBook kann der Chinese einen durchaus guten Einstand auf dem Detachablemarkt verzeichnen. Es ist in leistungsfähigen Varianten zu haben und bietet leistungstechnisch keinerlei Einbußen gegenüber einem normalen Office Laptop. Auch die Entscheidung, anders als Microsoft, das Tastaturcover anstatt des Stiftes direkt mitzuliefern, dürfte für viele Nutzer die sinnvollere Entscheidung sein.

Auch die allgemeine Verarbeitung ist herausragend und steht der Konkurrenz in nichts nach. Nur das Design hätte ein wenig mehr eigen sein dürfen, dennoch ist klar, dass man das Rad nicht immer neu erfinden kann und muss. Mit tollen Features wie dem Bildschirm, der guten Frontkamera, einem fixen Fingerabdruckscanner und sehr guter kabelloser Schnittstellen weis das Huawei MateBook zu überzeugen. Aber ohne das MateDock kann es eben doch keinen PC ersetzen. Die Fehler des Tastaturcovers werten wir unter Kinderkrankheiten, schließlich ist es ja der erste Versuch von Huawei. Trotzdem hätte Huawei sich hier etwas mehr Mühe geben können. Wer wirklich ein Detachable braucht, der sollte allerdings einmal die Preise der Konkurrenz vergleichen, hier bietet derzeit das Surface Pro 4 mehr Leistung  und Kompatibilität für nur knapp 190 Euro mehr. Nutzer, die einen Tablet und PC Ersatz suchen, mit dem sie auch mal längere Texte schreiben können und gewillt sind, auch das MateDock zu kaufen, können aber hier ein wirkliches Topmodell erstehen.

Huawei MateBook (30,5 cm (12 Zoll) Tablet-PC 2-in-1, Intel Core M3, 4GB, 128GB SSD, Win 10) gold
  • 30,5 cm (12 Zoll) TFT LCD Display mit einer Auflösung von 2160 x 1440
  • Intel Core M3 Prozessor der 6ten Generation
  • Windows 10 64-bit
  • Bluetooth
  • 3:2

Letzte Aktualisierung am 20.03.2020, es gilt nur der aktuelle Preis, welcher direkt bei Amazon angezeigt wird. Alle Preise ohne Gewähr und ohne Versandkosten. Bilder von der Amazon Product Advertising API. Alle Links sind Affilate Links

Design
12out of 5
Verarbeitung
20out of 5
Geschwindigkeit
16out of 5
Bedienbarkeit
16out of 5
Klang
14out of 5
Features
18out of 5
Akkulaufzeit
16out of 5
Preis
16out of 5
Preis-Leistung
14out of 5

Zusammenfassung

Das Huawei MateBook vereint ein sehr gutes Windows 10 Tablet mit den Möglichkeiten eines Laptops. Die Verarbeitung ist Top und auch eine Tastatur wird mitgeliefert. Nur der Mangel an Anschlüssen kann teilweise nervig sein. Alles in allem ein empfehlenswertes Gerät.

3.94

3.94 out of 5
Gut

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Tom Jennewein

Tom Jennewein

Content Manager


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