Mit dem Huawei Mate 9 hat der chinesische Hersteller ein Smartphone veröffentlicht, welches durch schnelle Technik und einen großen Bildschirm auffallen soll. Wir haben den Riesen in unserer Redaktion auf das Handling getestet und beurteilen das Gerät, welches uns kostenfrei zur Verfügung gestellt wurde.
Für einen Preis von 699 Euro gibt es mit dem Huawei Mate 9 ein ansehnliches Smartphone, welches durch seine gute Verarbeitung auffällt. Die Verpackung kommt unscheinbar daher, ebenso überrascht das Paket nicht mit einer großen Menge an Zubehör. Hier gibt es noch viel Potential für die Hersteller, durch sinnvolle Extrabeigaben, wie etwa einer Schutzfolie oder auch einem Case, einen wahrnehmbaren Mehrwert zu schaffen.
Als Erstes fällt das riesige Display ins Auge, dessen Ränder fast bis ganz an den Rand reichen. Rückseitig lässt sich eine DualKamera, ein DualBlitz und der eingebaute Fingerabdrucksensor vorfinden, welcher allerdings anders als beim Honor 8 nicht als Knopf genutzt werden kann. Das Handling macht aufgrund der guten Verarbeitung Spaß, allerdings sollte das Gehäuse geschützt werden, da es schnell durch Kratzer oder Ähnliches in Mitleidenschaft gezogen wird.
Handling und Technik
Für Personen, die Wert auf eine produktive Einhandbedienung legen, ist dieses Smartphone nicht das Richtige. Dafür ist der Bildschirm zu groß und nicht geeignet. Freunde sogenannter Phablets werden hingegen mehr als fündig. Das eingebaute IPS-Display ist leuchtstark, kontrastreich und reagiert auf alle Eingaben schnell und ohne Verzögerung. Huawei hat dem Huawei Mate 9 eine FullHD-Auflösung spendiert, was auf dem 5,9 Zoll Bildschirm von unserem Testgerät für ein scharfes Bild sorgte. Trotzdem hätte der Chinese hier ruhig eine höhere Auflösung einbauen können, die einem Premiumgerät würdig ist. Andererseits wirkt sich die niedrige Auflösung positiv auf die Akkulaufzeit aus, da weniger Pixel angesteuert werden. Ein weiterer Vorteil entsteht für den Prozessor, welcher mehr Leistungsreserven für Rechenaufgaben zur Verfügung hat.
Jener hört auf den Namen Kirin 960 und ist eine CPU mit acht Kernen, welche eine Taktfrequenz von bis zu 2,4 GHz aufweist. Diese erwiesen sich in unserem Test als außerordentlich leistungsstark und ließen ruckelfreies Arbeiten zu. Unterstützt wird der Prozessor von 4 GB Arbeitsspeicher, welcher zwar mehr als ausreichend bemessen ist, allerdings hätten hier ruhig 6 GB Gigabyte eingebaut werden können. Zumindest sind in dem Huawei Mate 9 Speicherriegel vom Typ DDR4 eingebaut, welche den Rechenprozess beschleunigen.
Kamera
Die Kamera ist wohl eines der besten Ausstattungsmerkmale des Huawei Mate 9. Auf der Rückseite können Fotos und Videos mit der DualKamera gemacht werden, deren Sensoren mit 20 Megapixel und 12 Megapixel Fotos anfertigen. Vorne werden Fotos mit 8 Megapixel geschossen.
Videos werden hinten mit 4K-Auflösung, vorne mit FullHD-Auflösung gedreht. Wie bei Huawei Geräten typisch gibt es umfangreiche Einstellungen und Modi mit welchen das Fotografieren beeinflusst werden kann. Eine Besonderheit des Geräts ist die Zoomfunktion, welche durch die zweite Linse ermöglicht wird. So ist Zoomen bis zu einem bestimmten Level ohne Qualitätsverlust möglich. Insgesamt entpuppte sich die Kamera in unserem Test als leistungsstarkes Werkzeug zur Anfertigung von Bildern, von denen insbesondere die Bilderzeugnisse des Modus „Monochrom“ sehr ansehnlich sind.
Die Videoqualität unseres Testgeräts war gut, die angefertigten Testvideos sind aufgrund ihrer Auflösung knackscharf. Wichtig: aufgrund des hohen Speicherbedarfs der 4K-Videos ist die Erweiterung des internen Speichers per Speicherkarte quasi Pflicht. Jener ist mit 64 GB zwar großzügig bemessen, allerdings ist dieser im Test schneller voll geworden, als wir es realisiert haben. Personen, die weniger filmen, werden mit 64 GB locker auskommen können.
Akku und Konnektivität
Neben dem internen Speicher hat uns auch der Akku überrascht. In dem Huawei Mate 9 wird eine Stromquelle mit 4.000 mAh eingebaut. Dieser holt zusammen mit der Funktion des Akkumanagers einiges an Laufzeit aus dem Smartphone heraus. Wenn die Energie knapp wird, stehen zahlreiche Energiesparoptionen zur Verfügung. Diese haben bei unserem Testgerät trotz stärkerer Nutzung mehrfach eine Laufzeit von über drei Tagen herausgekitzelt.
Zur Anbindung an die Außenwelt stehen dem Anwender zahlreiche Funkstandards zur Verfügung. Darunter sind die gängigen Schnittstellen wie Bluetooth in der Version 4.2, W-Lan nach a/b/g/n/ac, NFC und LTE. Dazu steht ein Infrarotsensor zur Verfügung, welcher nicht zum den Datentausch, sondern zur Bedienung eines passenden Fernsehers genutzt werden kann.
Für schnellen Mobilfunk gibt es LTE-Funk, welcher auch in Deutschland ohne Probleme genutzt werden kann. Mit der Unterstützung von LTE Cat. 12 sind Geschwindigkeiten von bis zu 600 Mbit/s möglich. Unser Testgerät bot die Option, VoLTE über das Menü zu aktivieren. Trotzdem war eine Nutzung aufgrund der uns verwendeten Simkarten nicht möglich, da VoLTE seitens der Netzbetreiber für uns nicht geschaltet war.
Statt mit einer Speicherkarte zusätzlich Platz für Dateien zu schaffen, haben wir den in den Schacht eine zweite Simkarte gesteckt um die DualSim-Funktion zu nutzen. So konnten wir parallel die Empfangsstärke des Netzes der Deutschen Telekom und O2 erleben. Während des Tests offenbarte sich eine kleine Besonderheit: die zweite Simkarte unseres Testsgerät befand sich nicht wie erwartet im GSM-, sondern im 3G-Netz. Bei vielen DualSim-Smartphones ist es die Regel, dass die erste Simkarte LTE-Funk nutzt, während die zweite Simkarte im GSM-Netz verweilt.
In unserem Test konnte sich die zweite Simkarte tatsächlich ins UMTS-Netz einbuchen. Dies macht insbesondere bei Telefongesprächen bemerkbar, die über die zweite Simkarte geführt werden, wenn sie ins entsprechende Netz eingebucht ist. In unseren Testgesprächen waren die Gesprächspartner deutlich besser zu verstehen als bei Gesprächen im GSM-Netz. Insgesamt waren wir mit der Empfangsleistung unseres Huawei Mate 9 Testgeräts zufrieden.
Software und Sonstiges
Vorinstalliert wird seitens Huawei Android in der Version 7. Darüber stülpt der Hersteller seine EMUI Oberfläche und fügt einige nützliche Funktionen hinzu. Erwähnenswert ist die Möglichkeit, Apps zu klonen, was zum Beispiel das Betreiben von zwei verschiedenen WhatsApp-Clients auf einem Gerät ermöglicht. Eine weitere Funktion von Huawei ist der Akkumanager, der neben einem Stromfresseranalyseprogramm interessante Ansätze zum Energiesparen auf dem Huawei Mate 9 bietet.
Fazit
Mit dem Huawei Mate 9 ist dem Hersteller ein gutes Smartphone gelungen. Die Verarbeitung hinterlässt einen sehr guten Eindruck, die Software läuft schnell und bietet nützliche Funktionen. Dennoch lässt sich bei dem Gerät derzeit noch keine uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen. Dafür ist es derzeit mit einem Neupreis von 699 Euro zu teuer. Daneben gibt es Defizite bei der Technik, die zwar nicht schlecht, aber auch nicht auf dem Niveau anderer Premiumgeräte ist. Daher lohnt es sich, vor der Anschaffung die Preise zu recherchieren und eventuell auf einen vernünftigen Preis zu warten.
An die Note Reihe von Samsung kommt das Huawei Mate 9 teilweise heran, teilweise überflügelt das Huawei jene Konkurenten von Samsung. Die fehlende Stiftbedienung und der derzeit nicht angemessene Preis trüben den ansonsten sehr guten Eindruck des Geräts sehr.
- 4000-mAh-Akku mit HUAWEI SuperCharge
- Kirin 960 Prozessor - Erster SoC mit ARM Cortex A73 und Mali G71
- 20 MP + 12 MP Leica Dual-Kamera, mit 2-fachem optischen Zoom-Effekt
- Hochauflösendes 5,9"-Display
- Intuitivere und effizientere Bedienung mit EMUI 5.0
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