Planet of Tech

Huawei darf 5G-Netz bauen: Lieber mit den USA streiten als mit China

Nach monatelangen Diskussionen in Fachkreisen scheint Huawei sich jetzt am Aufbau des deutschen 5G-Netzes beteiligen zu dürfen. Dabei geht die Bundesregierung lieber einen Streit mit der US-Regierung ein, als sich gegen China quer zu stellen.

Die Warnung von Donald Trump, seine Verbündeten Staaten dürften keine Huawei-Technik beim Ausbau des neuen Telekommunikationsstandards 5G verwenden, hat in Deutschland monatelang für Diskussion gesorgt. Politiker und Experten forschten, ob ein Verdacht besteht, dass der Netzwerkausrüster Huawei von der chinesischen Regierung beeinflusst wird und heimlich Hintertüren in seine Technik einbaut, um für diese zu spionieren. Allein diese Befürchtung reicht dazu aus, dass unter anderem Neuseeland aber auch Taiwan und Australien eine Sperrklausel veranlasst haben. Huawei darf sich demzufolge nicht am 5G-Ausbau in diesen Ländern beteiligen.

Ob eine solche Sperrklausel auch in Deutschland gelten soll wurde seit mehreren Monaten diskutiert. Wie nun das Handelsblatt berichtet, wurde die Sperrklausel aus dem Entwurf zu Sicherheitsanforderungen für Telekomunikationsnetze wieder entfernt und soll in den kommenden Tagen veröffentlicht werden. Im Klartext heißt das: Huawei darf im deutschen 5G-Netz mitmischen, obwohl es sogar innerhalb der Bundesregierung Kontroverse zu dieser Entscheidung gibt.

Huawei huawei Huawei darf 5G-Netz bauen: Lieber mit den USA streiten als mit China huawei 660x440

Angela Merkel sorgt sich vor Auseinandersetzungen mit China, weshalb Huawei nicht vom 5G-Ausbau ausgeschlossen werden soll. Stattdessen geht die Bundesregierung scheinbar lieber einem Disput mit den USA ein, da die US-Regierung bereits vor Monaten ihren Verbündeten gedroht hat, sollten diese den Einsatz von Huawei-Technik erlauben. In dem Entwurf geht darüber hinaus hervor, dass Provider sicherheitsrelevante Bereiche identifizieren müssen, da für diese ein erhöhtes Sicherheitsniveau gilt. Zudem muss Huawei eine Vertrauenserklärung unterzeichnen – wobei unklar ist, was diese im Spionagefall letztlich bringen soll.

Nichtsdestotrotz sollte Huawei nicht zu unrecht vorbelastet werden: Schließlich wurde in den letzten Monate kein einziger Beweis gefunden, mit der Regierung zusammenzuarbeiten. Außerdem wurden keine Spionageattacken seitens Huawei entdeckt. Zudem erklärt sich Huawei momentan als einziger Netzwerkausrüster bereit, den Quellcode seiner Entwicklungen offenzulegen um so die Sicherheit seiner Technik darzulegen.

Quelle Artikelbild: prescott09/Bigstockphoto

Schön, dass du da bist. Wir würden uns sehr freuen, wenn du uns als TechnikSurfer Leser deinen Freunden weiterempfehlen und uns auf den sozialen Netzwerken folgen würdest, damit du nichts mehr verpasst. Es lohnt sich - garantiert!

Moritz Krauß

Moritz Krauß

Founder & Editor in Chief


Ähnliche Artikel

Netzfragen: „Wir können nicht bei 50 Megabit stehen bleiben“

Im Interview mit Dr. Christoph Clément von Vodafone diskutieren wir darüber, ob unser Mobilfunknetz so schlecht ist, wie sein Ruf. Wir dürfen keinesfalls auf der 50 Mbit/s Ziellinie stehen bleiben, der Tritt gegen Telekom darf nicht fehlen.

Netzfragen: Bitkom fürchtet schleppende Glasfaser-Versorgung

Im Gespräch mit dem Bitkom klären wir Fragen rund um das Zwei-Klassen-Netz und wie Deutschland mit schnellerem Internet versorgt werden kann. Im Interview erläutert Nick Kriegeskotte, dass ZeroRating per se nicht verurteilt werden solle.

Netzfragen: Telekom will nicht am Billigsten sein

Der Breitbandausbau und 5G stehen im Vordergrund der Telekom. Schließlich investiere der Provider so viel wie kein deutscher Anbieter in den Ausbau und besitze das größte Glasfasernetz, wie uns Michael Hagspihl im Interview erläutert. Außerdem kurble Zero-Rating den Wetteifer an.

Noch keine Kommentare vorhanden Sei der Erste und hinterlasse einen Kommentar!

Hinterlasse einen Kommentar

Your e-mail address will not be published.
Required fields are marked*


Kommentare erscheinen erst nach der Freischaltung.