Hacker-Behörde ZITIS soll nach München kommen
Verschlüsselung im Internet dient einerseits dem Datenschutz, stellt aber andererseits für Ermittler ein großes Problem dar. Bereits im vergangenen Jahr plante Deutschland eine neue Bundesbehörde, welche verschlüsselte Kommunikation knacken soll. Die neue Behörde, welche noch in diesem Jahr eröffnet wird, soll in Bayern angesiedelt werden. Das wurde heute bekannt.
Bereits Ende Juni 2016 wurde bekannt, dass es in Deutschland bald eine neue Bundesbehörde geben wird. Die Regierung plant nämlich eine Zentrale Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich, kurz ZITIS. Dass die neue Behörde bereits in diesem Jahr kommen soll, war kein Geheimnis. Bislang war lediglich unsicher, wo genau die „staatlichen Hacker“ untergebracht werden sollen. Wie nun die Deutsche Presseagentur erfahren hat, soll ZITIS nach München kommen. Dies hat Bundesinnenminister Thomas de Maizière entschieden.
ZITIS ist unter anderem dafür verantwortlich, verschlüsselte Kommunikation zu hacken. Die Behörde soll auf diesem Gebiet forschen und neue Techniken entwickeln. Allerdings wird betont, dass weder Polizei noch die Geheimdienste an der neuen Behörde beteiligt sein werden. Stattdessen wird ZITIS als eigenständige Bundesbehörde aufgebaut. Noch in diesem Jahr sollen die ersten Mitarbeiter die neue Staatsstellen besetzen. Bis 2022 soll es 400 Stellenausschreibungen geben.
Neben eigens entwickelten Methoden könnte es auch möglich sein, dass sich ZITIS mit befreundeten Staaten austauscht. Ebenso ist es nicht ausgeschlossen, dass die Mitarbeiter möglicherweise Sicherheitslücken bei anderen Hackern einkaufen und diese für sich nutzen. Letztlich soll ZITIS das Hacken als Dienstleistung für andere Bundesbehörden, wie der Polizei oder dem BND, anbieten.
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