Gefahr Smartphone: Handys auf der Autobahn größte Ablenkungsquelle
Die Nutzung von Handys am Steuer ist nicht nur verboten, sondern auch extrem gefährlich. Vor allem bei hohen Geschwindigkeiten passieren schnell Unfälle. Trotzdem nehmen viele Autofahrer das Risiko in Kauf und greifen zum Smartphone. Eine neue Studie zeigt nun, dass es auf der Autobahn viel mehr Smartphone-Sünder gibt als im Stadtverkehr.
Die Technische Universität Braunschweig hat in zwei neuen Studien eine Untersuchung durchgeführt, wovon die meisten Autofahrer am Steuer abgelenkt sind. Verkehrspsychologen haben auf der A2 zwischen Hannover und Helmstedt 2.022 Autofahrer am Steuer beobachtet. Im Braunsteiger Stadtverkehr wurden sogar 2.966 Autofahrer in die Statistik aufgenommen. Zwar wurden die Studien noch nicht veröffentlicht, allerdings berichtet der NRD in einem Interview mit dem Studienleiter Prof. Mark Vollrath über die neue Ergebnisse.
„<<Das [Smartphone] ist die stärkste Form der Ablenkung: Eine Hand weg vom Lenkrad und insbesondere den Blick weg von der Straße – und das häufig erstaunlich lange>>, sagt Studienleiter Mark Vollrath.“ (Quelle: NDR)
Laut der Studie ist das Smartphone die größte Gefahrenquelle im Straßenverkehr. Auf der Autobahn wurden 5,8 Prozent der Fahrer dabei beobachtet, wie sie auf ihrem Handy herum tippten. Immerhin 1,4 Prozent hielten das Gerät mit einer Hand ans Ohr. Im Vergleich dazu ist Trinken, Essen und Rauchen eine geringe Gefahr: nur 4,4 Prozent haben sich damit beschäftigt.
Das Erschreckende: im Stadtverkehr lassen sich viel weniger Nutzer vom Smartphone ablenken – und das, obwohl die Autobahn viel gefährlicher ist. Nur 2,3 Prozent tippten auf ihrem Handy, 1,4 Prozent haben während der Fahrt telefoniert. 3,5 Prozent waren wiederum mit Essen, Trinken oder Rauchen beschäftigt. Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist die Smartphone-Nutzung am Steuer zurückgegangen. Und trotzdem ist die Zahl vor allem auf der Autobahn verboten hoch.
Die Studie belegt auch, dass sich Männer doppelt so oft von ihrem Smartphone ablenken lassen, als Frauen. Auch vom Alter hängt es ab, ob der Fahrer zum Smartphone greift oder nicht. Obwohl auf der Autobahn mit viel höherer Geschwindigkeit gefahren wird, ist der Grund für die Ablenkung klar: Langeweile.
„Gerade auf Autobahnen und auf langen Strecken, wenn wenig Verkehr ist und einem dann noch ein bisschen langweilig wird, schau ich gerne mal drauf und schreib auch mal die eine oder andere WhatsApp.“ – Hendrik aus Lüneburg (Quelle: NDR)
Die Studie gibt übrigens keine Aussage darüber, wie viele Unfälle von Smartphones verursacht werden. Dazu sind die Aussagen der Autofahrer oftmals schlicht zu unpräzise. Studien haben jedoch belegt, dass das Unfallrisiko bei der Handynutzung um das Zwölffache steigt. Experten gehen außerdem davon aus, dass die meisten Auffahrunfälle aufgrund der Handynutzung entstehen.
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