Ehrgeizig: Honor View 10 soll künstliche Intelligenz in die Smartphonemittelklasse bringen
oNach dem Honor 7X legt der chinesische Huawei-Abkömmlich noch einmal nach. So wie das 7X die Dualkamera in die Smartphone-einsteigerklasse unter 300 Euro bringen soll, möchte Honor mit dem View 10 AI-Fähigkeiten in der Mittelklasse unter 500 Euro verankern.
Es geht weiter: Neben dem Honor 7X mit Dualkamera und einem Display mit schmalem Rand, das Honor FullView nennt, stellte die Huawei-tochter das Honor View 10 vor. Sein Fokus liegt auf AI-Funktionen, aktuell eines der Buzzwords im Smartphonegeschäft. Das Problem damit ist, dass der Anwender kaum erkennen kann, welche Funktionen durch künstliche Intelligenz verbessert werden und in welchem Ausmaß. Auch Redaktionen von Fachmedien fällt das schwer, AI ist allzu oft nur ein Markenbegriff, der mit MachineLearning synonym verwendet, mit unter auch verwechselt wird. Zum Einsatz kommen diese Algorithmen etwa beim Fotografieren, dem Bearbeiten und Verbessern von Fotos oder der Text- oder Spracherkennung. Genau hier soll eine der Kernkompetenzen des View 10 liegen.
Die Marktführer Apple und Samsung setzen bei ihren Flaggschiffen vermehrt auf AI, doch auch dort ist der Effekt davon nicht immer zu isolieren. Googles Pixel 2 hat einen Chip, der speziell für die Nutzung neuroyaler Netzwerke zugeschnitten ist, das Feld ist aber definitiv noch zu jung, um profunde Aussagen über dessen Potenzial zu treffen.
Spracherkennung ohne Netz durch künstliche Intelligenz
Das View 10 soll Highend-Features in die Mittelklasse bringen,. Geräte zu Preisen von über 1.00 Dollar seien nicht angemessen, so Marco Eberlein, General Manager Honor Deutschland in einer ausgesandten Pressemitteilung.
Die MachineLearning-Fähigkeiten des View 10 sollen unter anderem bei der Sprachübersetzung in Echtzeit zum Einsatz kommen. Es ist ein typisches Einsatzgebiet für diese Technologien. Die Live-Übersetzungen sollen ohne Verbindung zum Internet möglich sein. PC-Anwendungen erlauben das Anfertigen von Übersetzungen schon seit Jahrzehnten, die führenden Smartphone-Apps, die Gespräche in Echtzeit übersetzen, wie etwa ITranslate Converse, schöpfen ihre recht beeindruckenden Kompetenzen aus der Anbindung an eine rechenkräftige Cloud.
Dies, und die Dual-4G respektive Dual-VOLTE-Fähigkeiten sollen das View 10 als Smartphone für Vielreisende qualifizieren.
Die Hauptkamera des View 10 ist ebenfalls ein Duallinsensystem mit einem 20-MP-Monochrom- und einem 16-MP-RGB-Objektiv und einer Blendenöffnung von f/1.8. Die Kamera soll – ebenfalls durch AI inspiriert – die landschaftlichen Merkmale des Motivs erkennen und die dazu passenden Einstellungen für Helligkeit, Kontrast und Belichtungszeit setzen. Die Qualität dieser Funktion, die es in abgewandelten Formen bereits in zahllosen Smartphones gibt, muss sich erst noch erweisen.
Die Frontkamera macht Selfies mit einer 13-Megapixel-Linse. Sie besitzt eine Gestzensteuerung und über künstliche Bokehs sollen Bilder vom Fotograph oder Gruppen arrangiert werden können, die ebenfalls durch AI-Enhancements optimiert werden. Natürlich fehlen auch nicht die diversen Möglichkeiten, sich durch Beautyfilter ein wenig aufzuhübschen.
AI wohin man blickt
Das View 10 kommt mit einem recht großen 5,99 Zoll-FHD Plus-Display, dessen Ränder schmal ausfallen, aber existent sind, FullView in Honor-Lesart.
Angetrieben wird das View 10 vom Kirin 970-CPU, dem aktuellen Top-Modell der InHouse-Entwicklung von Mutter Huawei. Er besitzt acht Kerne, vier davon laufen mit 2,36 GHz, diese erledigen die harte Knochenarbeit, vier weitere Cores sind beim Kirin 970 auf 1,8 GHz getaktet und wohl auf die Erledigung von Alltagsaufgaben getrimmt. Die GPU besitzt 12 Kerne und soll 20% schneller als der Vorgänger im Kirin 960 sein. Arbeitsspeichertechnisch ist das View 10 mit sechs GB gut bestückt. Der 128 GB-große interne Speicher kann nicht durch Mikro-SD-Karten erweitert werden.
Der inflationäre Gebrauch des Schlagwortes AI in der Pressemitteilung führt zu einem Glaubwürdigkeitsverlust, insbesondere wenn man sich anschaut, was dadurch erreicht werden soll: So verspricht Honor ein AI-basiertes Ressourcen- und Energiemanagement. Die Prozessorleistung soll so etwa dem Verhalten des Nutzers entsprechend reguliert und so der Energieverbrauch gesenkt werden. Als Resultat soll das Smartphone mit seinem 3.750-mAh-Akku rund zwei Tage durchhalten. Das sollte ein Smartphone mit einem Akku dieser Größe aber ohnehin, doch grau ist alle Theorie und installiert ist Android, was allen Laufzeitfantasien ambitionierter Nutzer und Entwickler stets zuverlässig zu harten Landungen in der Realität verhilft, ob mit AI oder ohne.
Immerhin, Honor setzt auf das aktuelle Android 8.0 Oreo. Bleibt zu hoffen, dass es noch ein paar Updates geben wird.
Verfügbar sein wird das Honor View 10 ab Januar in den Farben Navy Blue und Midnight Black. Die Preisempfehlung des Herstellers liegt bei 499 Euro.
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