Amazon verliert häppchenweise seine Kulanz. Wie amerikanische Medien berichten, gewährt der Onlinehändler keine Preissenkungen mehr nach einem Kauf. Bislang wurden die Teilerstattungen anscheinend nur in Amerika eingestellt, allerdings könnten weitere Märkte betroffen sein. Schuld seien vor allem Startups.
Wenn innerhalb von sieben Tagen nach einer Bestellung der Preis des Produkts gesunken ist, hat Amazon bislang die Preissenkung an den Kunden weitergegeben. Der Kunde musste lediglich bei der Hotline anrufen und auf die Senkung aufmerksam machen. Die Senkung wurde dem Kunden dann zurückerstattet. In manchen Fällen wurde der Teilbetrag auch automatisch ausbezahlt. Wie unsere Kollegen von recode berichten, erstattet der Onlinehändler in Amerika keine Preissenkungen mehr. Eine Ausnahme machen Fernseher. Sollten hier Preisschwankungen innerhalb von sieben Tagen nach Kauf auftreten, muss der Kunde nur den niedrigsten Preis bezahlen.
Eine Pressesprecherin von Amazon meint gegenüber recode, dass die Erstattungen auch bislang nur für Fernseher gegolten hätten. Alle anderen Preisnachlässe seien eine Ausnahme gewesen, weil man sich kulant zeigen wollte. Doch genau diese „Ausnahmen“ wird es künftig nicht mehr geben. Grund hierfür sind Startups, die sich auf die Preissenkungen spezialisiert haben. Nachdem der Kunde seine Anmeldedaten an die Startups weitergegeben hat, werden die letzten Bestellungen nach Preisänderungen durchsucht. Sobald die Software etwas gefunden hat, wird der Kunde darauf Aufmerksam gemacht. Andere Anbieter gehen sogar soweit und rufen gleich bei dem Händler an, um die Teilerstattung anzustoßen. Das möchte Amazon vor allem aus Datenschutzgründen verhindern, weshalb die Teilerstattungen in Amerika scheinbar vollständig eingestellt wurden – ausgenommen bei Fernsehern. Es kann gut sein, dass diese Änderung auch in weiteren Ländern droht.
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