CeBIT 2017: Vodafone bläst zum Sturm auf – das GIGANETZ
„Willkommen im GIGANETZ“. Unter diesem Motto stand die Pressekonferenz von Vodafone, welche der Netzbetreiber im Rahmen der CeBIT 2017 in Hannover am heutigen Sonntag abhielt, bevor die Computermesse morgen für die interessierte Fachöffentlichkeit öffnet. Wie die übrigen deutschen Netzanbieter stand der viel beschworene Sprung in die Gigabit-Gesellschaft für Vodafone im Fokus. Ungeachtet dieser hoch gesteckten Ziele kam die Live-Übertragung der Pressekonferenz via Twitter zunächst nur stockend in Gang.
Am heutigen Sonntag hatte Vodafone Deutschland zu einer Pressekonferenz auf der CeBIT 2017 geladen, die morgen eine Woche lang in Hannover stattfindet. Die für 15:00 Uhr anberaumte Konferenz startete indes mit deutlicher Verspätung. Hauptthema für Vodafone waren naturgemäß die Netze der Zukunft. Unter dem Motto „Willkommen im GIGANETZ“ gab das Unternehmen Auskunft über seine Netzausbaupläne. So arbeite man hart an der Verwirklichung der Gigabit-Gesellschaft. In den kommenden Wochen starte Vodafone mit dem Ausbau auf ein halbes Gigabit im Mobilfunk. Noch im Sommer sollen Kunden in den ersten 15 Großstädten 500 Mbit/s nutzen können. Dazu zählt neben Stuttgart und Dresden auch der Firmensitz von Vodafone Deutschland in Düsseldorf.
Dieser Geschwindigkeitsschub falle perfekt mit dem Erscheinen erster Smartphones, welche die neuen Geschwindigkeiten unterstützten, zusammen. Zeitgleich soll die Modernisierung der Kabelnetze weiter vorangetrieben werden. Im Sommer 2017 sollen 20 Prozent aller Kunden mit 500 Mbit/s surfen können. Damit sei das Ende der Fahnenstange aber noch nicht erreicht. Perspektivisch könne der Provider bis zu 20 Gbit/s anbieten – eine ambitionierte Zahl, wenngleich das Kabelnetz tatsächlich noch signifikante Potenziale bereithält.
Grundlage des schnellen Ausbaus ist die Digitalisierung im Vodafone-Kabelnetz. Rund 90 Prozent der aktuell acht Millionen Kunden nutzen bereits einen digitalen Kabelanschluss. Analoger Kabelempfang blockiert aktuell noch für die Betreiber wichtige Bandbreitenressourcen, weshalb die Unternehmen einen möglichst raschen Ausstieg aus der analogen Signalverbreitung anstreben. In 2019 sollen dann zuerst 70 Prozent aller Kunden in Bayern Geschwindigkeiten im Gigabit-Bereich nutzen können. Damit sei der Anbieter den Ausbauplänen der Netzallianz um sechs Jahre voraus. Zuvor soll der Gigabit-Internetzugang bereits in fünf Pilotstädten angeboten werden.
Die vernetzten 5G-Autos
Ein weiteres Top-Thema der Pressekonferenz war die Vernetzung des Straßenverkehrs. Konzepte zur smarten Kommunikation zwischen autonom, teilautonom und konventionell fahrenden Autos sind nicht neu. Vodafone kooperiert hier mit dem Autobauer Audi und dem Netzwerkausrüster Huawei. Mittels LTE-V2X vernetzten Autos sollen Staus und Unfälle vermieden werden, indem sie Daten über Entfernungen und Geschwindigkeiten untereinander auch über größere Entfernungen austauschen. Fahrer sollen den Blick auf die Straße buchstäblich durch die Scheibe von weit vorausfahrenden Autos werfen können. Auch Treibstoff soll durch die Vernetzung im Verkehr gespart werden können. Vodafone spricht von einer Ersparnis von 15 Prozent für Autofahrer.
„Gemeinsam revolutionieren wir den Straßenverkehr“, so Vodafone Deutschland CEO Hannes Ametsreiter.
Die Frage, welcher Weg bei der Vernetzung verschiedener Verkehrsteilnehmer zu den besten Ergebnissen führt, ist indes keineswegs unumstritten. Verschiedentlich geht man davon aus, dass eine Direktvernetzung via WiFi- oder Bluetooth-Varianten ebenso gut, aber kostengünstiger erledigen kann. Mobilfunk-Netzbetreiber versuchen dieser Tage mit allen Mitteln den Bedarf einer 5G-Verkehrsflusssteuerung herbeizureden und somit ihr eigenes Geschäftsmodell zu rechtfertigen.
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