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Nexus 5X im Test – ein zwieträchtiges Smartphone

Im September hat Google das Nexus 5X vorgestellt. Produziert wird das neue Smartphone von LG. Das Gerät hat mit 359,- Euro den Preis eines guten Mittelklassesmartphones. Wir haben das Nexus 5X getestet und stellen euch die Ergebnisse vor. Ist der Preis in Hinsicht auf die Ausstattung gerechtfertigt? Das Testmodell wurde uns kostenfrei zur Verfügung gestellt.

 

Ein besonderer Lieferumfang

Direkt aus der eleganten Packung gibt es das Nexus 5X mit einer Kurzanleitung sowie dem Netzteil. Des Weiteren ist eine kostenlose 90-tägige Probemitgliedschaft für Google Music enthalten. Anschließend kostet das Abo monatlich 9,99 Euro. Jedoch muss das Guthaben bereits im Voraus auf das Konto gebucht werden. Als Ladekabel kommt erstmals bei einem Nexus-Gerät ein USB-Type C Ladekabel zum Einsatz. Leider hat Google auf ein USB-C auf USB-C Ladekabel gesetzt. Viele Notebooks und Computer unterstützten den Standard noch nicht, weshalb auf Adapter zurückgegriffen werden muss. Auch bei Powerbanks muss aktuell noch mit Adaptern gearbeitet werden.

 

Nexus 5x packung nexus 5x Nexus 5X im Test – ein zwieträchtiges Smartphone Nexus 5x packung 630x473

 

Das Nexus-Design – simpel aber elegant

Das Plastik des Nexus 5X macht von Anfang an einen soliden und tollen Eindruck.  Zwar wird dem Nutzer nicht übermittelt, ein wirklich wertiges Smartphone in den Händen zu halten, allerdings ist alles sauber und makellos verarbeitet. Darüber hinaus befindet sich auf der Rückseite des Gerätes ein eleganter Nexus Schriftzug. Wie bei einigen Smartphones üblich ragt die Kamera aus dem Gehäuse. Im Alltag macht sich das kaum bemerkbar. Dafür ist das Nexus 5X ist gerade einmal 7,9 Millimeter dünn, wiegt nur 136 Gramm und hat ein 5,2 Zoll großes Display. Dadurch wird das LG-Gerät erstaunlich handlich. Die Tasten für das verstellen der Lautstärke bekommen leider einen Abzug, da diese kaum ein Feedback bieten.

 

vorderseite nexus 5x Nexus 5X im Test – ein zwieträchtiges Smartphone vorderseite 630x473

 

Das Displaywunder

Das Display des Nexus 5X wird von Gorilla Glas 3 geschützt. Das 5,2 Zoll große LCD Panel weist eine Auflösung von 1.920×1.080 Pixel auf und hat somit eine beachtliche Pixeldichte von 423 ppi. Im Alltag hält sich das Display sehr gut. Die Farben sind kontrastreich, gesättigt und dennoch neutral – eine perfekte Zusammensetzung aus dem Samsung Galaxy S6 (zum Testbericht) und dem iPhone 6S (zum Testbericht). Auch bei der Betrachtung aus verschiedenen Blickwinkeln bleibt die gute Qualität erhalten. Videos und Bilder werden gestochen scharf wiedergegeben und machen mit den guten Farben einen besonders wertigen Eindruck.

 

rückseite nexus 5x Nexus 5X im Test – ein zwieträchtiges Smartphone r  ckseite 630x473

 

Akku und Ton – mach dir dein eigenes Bild

Der nichtwechselbare Akku des Nexus 5X ist 2.700 mAh groß. Die Standby- und Nutzungszeiten variieren je nach Anwendung nicht besonders stark. Das Nexus 5X kommt mit einem Energiesparmodus daher, welcher die Akkulaufzeit nicht merklich verbessert. Mit der Aktivierung des Energiesparmodus wird die Prozessorleistung und Audioqualität gesenkt, sodass einige Abstriche gemacht werden müssen. Ein cooles Feature: das Nexus 5X kann sich mithilfe eines anderen Nexus 5X aufladen – ein Smartphone als Powerbank sozusagen. In Puncto Audio ist die Qualität des Frontlautsprechers gut, aber kann mit aktuellen Mittelklassesmartphones nicht mithalten. Tiefen werden im Vergleich kaum wiedergegeben und insgesamt ist der Ton etwas verzerrt. Jedoch reicht die Qualität für das Hören von Musik vollkommen aus. Im Energiesparmodus wird die Audioqualität leider nahezu miserabel. Nebenbei erwähnt: unter dem Frontlautsprecher sitzt eine LED-Statusanzeige.

 

Technische Fakten – auf und davon

Ehrlich gesagt, der Qualcomm Snapdragon 808 ist nicht mehr der Neuste. Trotzdem leistet der 64-Bit Prozessor des Nexus 5X Erstaunliches. Sowohl mobile, als auch aufwendige Desktop-Webseiten werden in Nullkommanix geladen. Grafisch aufwendige Spiele laufen exzellent und ohne Einbrüche. Auch das Hin- und Herwischen in Menüs läuft ohne Ruckler. Der Arbeitsspeicher hat eine Größe von zwei Gigabyte und leistet ebenfalls gute Dienste. Anwendungen und Websites im Hintergrund müssen nur selten Nachgeladen werden. Da vergisst der Besitzer doch gleich, dass das Nexus 5X von einem zwei Jahre alten Prozessor angetrieben wird. Die Software-Optimierung macht’s möglich! Der interne Speicher dagegen ist nicht erweiterbar und fällt dazu noch sehr mager aus. Gerade mal eine 16 und 32 Gigabyte Version des Smartphones ist erhältlich. Vor allem in Hinsicht auf die 4k-Videos fällt der Speicher sehr klein aus. Der Fingerabdrucksensor des Nexus 5X ist sehr gut. Dieser sitzt unter der Kamera und leistet einen astreinen Job. Der Finger wird von allen Seiten erkannt und das Gerät wird in kurzer Zeit entsperrt.

 

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Betriebssystem – Marshmallow am Start

Auf dem Nexus 5X ist Android 6.0 Marshmallow vorinstalliert. Damit ist das Smartphone softwaretechnisch den allermeisten Android-Geräten einen ganzen Sprung voraus. Das neue Betriebssystem ist komplett rein, also ohne irgendwelche Modifikationen, und läuft ohne Probleme. Der Unterschied zwischen Android Lollipop und Marshmallow fällt einem Nutzer jedoch kaum auf. Positiv ist, dass das Smartphone monatlich Sicherheitsupdates bekommt und die Updates direkt von Google vertrieben werden. Alle Neuerungen von Android 6.0 findest du auf dem TechnikSurfer.

 

Die Kamera – eine Hassliebe

Die Kamera des Nexus 5X ist wortwörtlich eine Hassliebe. Das Gerät besitzt weder eine Slow-Motion, noch eine Zeitraffer-Funktion. Das fällt negativ ins Gewicht. Viele Smartphones in derselben Preisklasse sind mit solchen Features ausgestattet. Allgemein fallen die Einstellungsmöglichkeiten der Kamera sehr mager aus. Timer und ein HDR Modus sind enthalten, mehr jedoch nicht. Den optischen Bildstabilisator hätte Google im Nexus 5X genauso gut auch weglassen können. Dieser leistet nämlich so gut wie keine Dienste: Videos verwackeln und sind nicht stabil. Das Problem des Stabilisators wird nicht mal durch Heranzoomen ausgeglichen. Die Bildqualität dagegen ist – für den niedrigen Preis – phänomenal. Konturen werden unglaublich scharf und detailliert wiedergegeben. Auch die Farben sind intensiv und dennoch realistisch. Die Bildqualität des Nexus 5X kann ohne Probleme mit Spitzensmartphones mithalten. Sogar 4k Aufnahmen sind mit dem Smartphone möglich. Ein Klick auf die folgenden Bilder bringen dich zu einer besseren Qualität.

 

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Fazit

Unter’m Strich ist das Nexus 5X durchaus ein gelungenes Smartphone. Das gerade einmal 349,- Euro teure Gerät ist immerhin leicht, dünn, hat eine gute 4K fähige Kamera. Außerdem kommt das aktuellste Betriebssystem zum Einsatz. Auch die Prozessorgeschwindigkeit und der Fingerabdrucksensor lassen wenig Wünsche offen. Jedoch weist das Google Nexus 5X beachtliche Schwächen auf.  Durch den maximal 32 Gigabyte großen, nicht erweiterbaren, Speicher geht der Spaß schnell verloren. Auch der USB-C Anschluss ist für die aktuelle Zeit noch nicht richtig ausgereift. Darüber hinaus ist der Akku kein Wunder und die Verarbeitung ist ebenfalls nicht die Beste. Mit Sicherheit wird das Nexus 5X die jeweilige Zielgruppe für sich entdecken. Ein gutes Smartphone zu einem guten Preis – aber es geht auch besser.

 

Preisvergleich

Verarbeitung
12out of 5
Display
18out of 5
Akku
12out of 5
Performance
16out of 5
Betriebssystem
18out of 5
Kamera
16out of 5
Preis
14out of 5
Preis-Leistung
16out of 5

Zusammenfassung

Das Nexus 5X kann trotz des älteren Prozessors gute Arbeit leisten und weist kaum Ruckler auf. Die Kamera lässt - zumindest in Hinsicht auf die Funktionen - zu wünschen übrig. Dafür ist die Bildqualität mit der des iPhone 6S vergleichbar. Ein weiteres Plus ist das neuste Betriebssystem - außerdem wird das Nexus 5X zumindest in der nächsten Zeit immer die aktuellste Software erhalten. Ein gutes Mittelklassesmartphone, welches geschlagen werden kann.

3.83

3.83 out of 5
Gut

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Simon Glückert

Simon Glückert

Editor


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  1. Düsseldorf
    Düsseldorf 12 Februar, 2016, 09:08

    Ich finde, Akku ist heutzutage das wichtigste mit am Handy, bei 32GB Speicher hast du erstmal ordentlich Platz, so viel kriegst du, wenn du nicht gerade Filme auf’s Handy machst so schnell nicht voll, von daher wäre das für mich relativ egal.

    Zur not gibt es immernoch OTG Kabel, damit kann man USB Sticks an ein Handy anschließen.

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    • Simon Glückert
      Simon Glückert Author 13 Februar, 2016, 14:44

      Ich denke, was den Akku angeht, hast du recht. Im Vergleich zu früheren Smartphones belasten die aktuellen Geräte den Akku wesentlich mehr. Was den Speicher angeht, gibt es natürlich gespaltene Meinungen. Ich denke eher, dass der ROM schon bald vernachlässigt wird. Gerade da es ja Clouds und Streaming-Dienste wie Netflix gibt :). Dennoch ist mehr interner Speicher immer gerne gesehen.

      Reply this comment
  2. Techreviewer
    Techreviewer 4 März, 2016, 01:33

    Schöner Testbericht. Bei dem Akku kann ich dir zustimmen, „Düsseldorf“. Allerdings hatten die Nexus Geräte noch nie den bomben Akku verbaut. Aber gerade als Entwickler ist man schon fast auf ein Nexus Device angewiesen. Ich selbst benutze noch das alte Nexus 5 und bin trotz des eher leistungsschwachen Akkus und dem knappen Speicher vollends zufrieden (auch wenn ich mein Nexus 5 jeden Abend aufladen muss ;) ).

    Das Nexus 5 wurde übrigens auch mit einem „nicht wechselbaren“ Akku beworben, was eigentlich totaler Käse ist, da man den Akku in wenigen Schritten wechseln kann. Gleiches gilt übrigens für das Nexus 5X.

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    • Simon Glückert
      Simon Glückert Author 4 März, 2016, 20:46

      Danke für das Kompliment!
      Akkus sind eben immer so eine Sache bei den viele Faktoren. Letztendlich gibt es in meinen Augen kein wirkliches Smartphone, das die „Überfliegerakkulaufzeit“ hat. Jedoch hat mich besonders die Funktion des gegenseitiges Aufladens überrascht. Praktisch als extra Feature für Freunde und Bekannte und eine kluge Anregung zum Kauf. Ich würde mich freuen, wenn es das Feature künftig bei mehreren Smartphones geben würde.

      Dir einen schönen Abend :).

      Viele Grüße Simon

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